Memo

Wörterbucheintrag (subjektiv)

Zur allgemeinen Information: mir ist durchaus bewusst, dass der Begriff „Memo“ allgemein bekannt ist. Und was hier zumindest noch viel wichtiger ist: mir ist auch bewusst, dass sogar seine Bedeutung allgemein bekannt ist; das ist nämlich tollerweise eine Voraussetzung für den alltäglichen Gebrauch dieses Begriffes. Warum also dann dieser Wörterbucheintrag?

Eine Leserin unserer Zeitung, die ich sogar persönlich kenne und für ihre intellektuellen Anmerkungen wirklich sehr schätze, also diese Leserin merkte, als sie meinen Beitrag „Digital Messenger“ gelesen hatte, an, dass es sehr wohl eine Abkürzung für „Sprachnachricht“ gebe. Ich hatte mich, verzweifelt und unwissend, wie ich war, mit einem primitiven, banalen „SN“ beholfen, aber zu meiner Verteidigung muss hinzugefügt werden, dass ich mich wirklich in einer unschönen Lage befand. Denn, mal ehrlich, wer will schon 3millionenmal „Sprachnachricht“ schreiben? Verständlicherweise war ich geradezu entzückt, als dann diese Botschaft mit deinem fröhlichen „Pling!“ bei mir eintrudelte:

Doch trotzdem konnte ich mit dem Begriff nicht wirklich viel anfangen. Ich dachte dabei nur an diesen einen Fisch aus dem Kino. Deswegen jetzt dieser Eintrag:

Memo (Deutsch) Wortart: Substantiv, (sächlich)

Silbentrennung: Me|mo, Mehrzahl: Me|mos

Wortbedeutung/Definition: 1) kurzer Text, Kurzform von Memorandum

wortbedeutung.info

Aha, eine Kurzform also. Von Memorandum. Ich persönlich habe davon ja noch nie gehört, aber laut DUDEN ist das Wort

„durchschnittlich mehr als ein Mal in einer Million Wortformen des Dudenkorpus belegt“.

Memo dagegen nur „durchschnittlich seltener als ein Mal in einer Million Wortformen des Dudenkorpus belegt“. Tja. Armes Memo. Aber wieder zu Memorandum, wo es ja offensichtlich doch irgendwie gebräuchlicher zu sein scheint:

„Ein Memorandum ist eine Denkschrift, eine Stellungnahme, ein kalendarisches Merkheft oder schlicht eine Notiz mit etwas Denkwürdigem“

Wikipedia

Oho, eine Notiz von etwas Denkwürdigem. Holla die Waldfee.

„Der Plural ist Memoranda oder Memoranden.“

Wikipedia

Wenn wir dich nicht hätten, Wikipedia… Aber mit „Memoiren“ hat das ganze wohl eher weniger zu tun. Obwohl die Verfasser dieser Schriftstücke wohl alle der Annahme sind, dass das, was sie da zu Papier bringen, irgendwie denkwürdig sein muss; ansonsten würden sie sich ja nicht die Mühe machen. Was der Rest der Welt darüber denkt, muss uns ja hier nicht interessieren. „Memo“ hat aber auch noch ein paar andere Bedeutungen, die nicht so viel mit Denken an sich zu tun haben, z.B.:

Tapo/Memo (Tapo Memo, Bunak für süßes Tapo)[2] ist ein osttimoresischer Suco im Verwaltungsamt Maliana (Gemeinde Bobonaro). „

Wikipedia

Ein Suco ist sowas ähnliches wie ein Dorf oder Bezirk und der Osttimor liegt irgendwo bei Indonesien (merkt euch einfach „über Australien“). Und Memo bedeutet wohl „süß“ auf Bunak. Sehr charmant. Die Parallele zwischen „Sprachnachricht“ und „Memo“ besteht, wenn man alle Aspekte betrachtet hat, wohl in „Sprachmemo“. Auch wenn da jetzt nichts mit „süß“ drin vorkommt. Aber 3millionenmal „Sprachmemo“ zu schreiben, bedeutet immerhin, dass das schon 5.000.000 Wörter weniger wären, als 3millionenmal „Sprachnachricht“ zu schreiben.

Quellen:

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