Aufsätze Deutschprojekt 10b/2021 „Die Physiker“

VERANTWORTUNG

Künstliche Befruchtung- gefährlich oder nützlich!? Die künstliche Befruchtung ist für viele kinderlose Paare die große Chance, trotz Fruchtbarkeitsstörung schwanger zu werden. Es gibt heutzutage verschiedene Methoden, künstlich befruchtet zu werden. Doch ist es in allen Hinsichten moralisch korrekt?

Im Sommer 1078 kam Louise Brown, das erste künstlich befruchtete Kind, zur Welt. Dies war ein riesengoßer Schritt in der Ära Medizin, besonders im Thema der künstlichen Befruchtung. Seitdem wurden die Methoden der künstlichen Befruchtung immer weiter ausgebaut. Die künstliche Befruchtung ist für einn guten Zweck konstruiert worden. So soll sie kinderlosen Paaren einen großen Wunsch- ein eigenes Kind- erfüllen. Doch kann die künstliche Befruchtung auch missbraucht werden? Wer weiß, ob sich Forscher dieses Gebiets diese Frage gestellt haben. Und falls sie sich diese Frage gestellt haben sollten, zu welchem Schluss sind sie gekommen?

Sicherlich hat die künstliche Befruchtung viele Menschen glücklich gemacht, dennoch gab es auch Fälle, bei denen es zum Missbrauch dieser Art von Befruchtung gekommen ist. So könnten Frauen ohne ihre Zustimmung künstlich befruchtet werden. Auch das Klonen duch Teilen einer Eizelle ist möglich. Heutzutage ist das Ändern der Erbinformationen sogar schon möglich.

Doch wer ist für diese „Verbrechen“ zuständig? Können „Entwickler“ der künstlichen Befruchtung zur Verantwortung gezogen werden? Wer ist für die Folgen wissenschaftlicher Entdeckungen verantwortlich? Dieser Frage widme ich mich in diesem Essay.

Es spricht einiges dafür, dass Wissenschaftler hinsichtlich ihrer Entdeckungen keine Verantwortung tragen. So denke ich, dass es in der Natur der Menschen liegt, neue Dinge zu entdecken und zu erforschen. Gerade deswegen ist der Mensch eine sehr weit entwickelte Spezies. Menschen haben seit Anbeginn der Zeit Dinge hinterfragt und experimentiert. Es liegt in der Natur des Menschen, Fragen zu stellen. So fragt sich beispielsweise auch ein Wissenschaftler: „Wie ist das möglich?“ Anschließend forscht er auf diesem Gebiet und stößt vielleicht auf neue Erkenntnisse. Ich denke also, dass es dem Wissenschaftler öfters einfach im Blut liegt, neue Erkenntnisse zu sammeln.

Außerdem sollte man bedenken, dass es meist noch andere Wissenschaftler in diesem Gebiet gibt. WEnn sich jemand also dazu entschließen würde, das Thema nicht weiter zu erforschen, könnte es gut sein, dass jemand aus dem selben Gebiet diese Entdeckung ein wenig später macht. Auch die Idee der künstlichen Befruchtung hätte vermutlich ein anderer (Arzt/)Biologe als Robert Edwards ein paar Jahre später entwickelt.

Nun stellt sich für mich die Frage: Wenn die Wissenschaftler nun ihre neuen Erkenntnisse gesammelt haben, könnten sie doch anschließend darüber nachdenken, ob sie nun damit an die Öffentlichkeit gehen?!

Doch dagegen sprechen mehrere Dinge. Zunächst einmal gibt es heutzutage selten Wissenschaftler, die alleine forschen. Fast immer werden die Erkenntnisse von verschiedenen Forschern in einem gemeinsamen Team zusammengetragen. Deshalb kann ein einzelner Forscher eigentlich gar nicht die ganze Verantwortung tragen. So arbeitete auch Otto Hahn, der Entdecker der Urankernspaltung, mit verschiedenen anderen Teamkollegen, wie zum Beispiel Lise Meitner.

Zudem haben die Forschenden letztendlich nicht immer die Entscheidungsgewalt über die Anwendung der Forschungsergebnisse. Denn oftmals entscheiden Gremien und Parlamente darüber. Die künstliche Befruchtung ist in Deutschland auch stark eingegrenzt. So steht beispielsweise im Grundgesetz Deutschlands, dass fsd Verändern einer Erbinformation im Laufe einer künstlichen Befruchtung streng verboten ist. Dies entschied aber bestimmt nicht Robert Edwards.

Oftmals können Wissenschaftler auch nicht abschätzen, was die Gesellschaft mit neues Erkenntnissen macht. Menschen sind an sich unberechenbar, und deshalb ist es hast unmöglich, vorauszusehen, was die Welt mit neuen Forschungsergebnissen tut. Es gibt rund 7,9 Milliarden Menschen auf der Welt und jeder dieser Menschen denkt über neue Erkenntnisse anderer Forscher anders. Jeder fasst sie anders auf und jeden interessieren sie anders stark. Für ein paar Wisenschftler ist es also fast unmöglich, die Reaktion der anderen Menchen nach einer Bekanntgabe neuer Erkenntnisse vorauszuahnen. Trotzdem könnten die Wissenschaftler darüber nachdenken, was der Großteil der Menschheit mit diesen Erkenntnissen tun würde.

Außerdem haben diese Wissenschaftler eigentlich immer eine gewisse Bildung genossen und müssen deswegen gut darüber nachdenken, was sie mir ihren Forschungsergebnissen machen. Schließlich haben nicht alle Menschen eine solche Bildung wie die Wissenschaftler genossen und können deshalb nicht immer einschätzen, was sie beim Handeln mit diesen neuen Erkenntnissen alles „Gefährliches“ tun können. Dazu kommt, dass sich Wissenschaftler gut in ihrem Gebiet auskennen. Oftmals kennen sich die Forscher, die neue Entdeckungen machen, am besten aus. Es gibt dann zu diesem Zeitpunkt nur sehr wenige Personen (meistens auch Wissenschaftler), die sich in diese Materie genauso hineinversetzen können, wie der/die aktuelle/n Forscher. Somit kann es auch zu gefährlichen Situationen kommen, die beide Seiten nicht beabsichtigt haben. Der Wissenschaftler David Nichols forscht beispielsweise an Stoffen wie LSD. Nachdem er ein Paar seiner Forschungsergebnisse veröffentlichte, nutzten Drogenhändler diese, um neue Arten von Drogen zu entwickeln. Doch diese waren keinesfalls dafür geeignet und so starben mehrere Menschen daran. Letztendlich bin ich der Auffassung, dass die Drogenhändler das auch nicht beabsichtigt haben (denn sie brauchen ja ihre Käufer weiterhin), sondern sich in diesem Gebiet einfach nicht genug auskannten, um es besser zu wissen.

An Wissenschaftler werden bestimmte Erwartungen gestellt. Deswegen könnte man auch meinen, dass die Verantwortung dazu gehört!? Wir Menschen zahlen Steuern und Wissenschaftler werden meist vom Staat finanziert. In gewisser Weise bezahlen wir also die Wissenschaftler. Da könnte man doch eigentlich erwarten, dass die Wissenschaftler auch Verantwortung übernehmen für das, was sie da herausfinden. Doch es werden an die Wissenschaftler auch die Erwartungen gestellt, dass sie neue Erkenntnisse liefern! Forschungen basieren aufeinander! So weiß man heutzutage auch nur, dass man die künstliche Befruchtung durchführen kann, weil irgendwann jemand mal den genauen Vorgang der Fortpflanzung entdeckt hat. Und so ist es mit jedem nützlichen Gegenstand oder Wissen, der/das unser Leben leichter macht.

Mich selber hat dieses Argument letztendlich überzeugt, dass Wissenschaftler nicht verantwortlich für die Folgen ihrer Entdeckungen sind. Schließlich wollen wir Menschen uns doch weiterentwickeln, und dafür brauchen wir neue Erkenntnisse, Entdeckungen und Erfindungen. Auf Forschungsergebnisse folgen neue Erkenntnisse und Entdeckungen. So könnten wir ohne den Physiklehrer Philipp Reis vielleicht noch nicht telephonieren, hätten ohne Konrad Zuse vermutlich keinen Computer auf dem Schreibtisch stehen und wüssten ohne James Watson und Francis Chrick nichts von den kleinsten Strukturen in unserem Körper, der DNA.

Ich denke, dass Wissenschaftler nur in seltenen Fällen zur Verantwortung gezogen werden können. Wenn die Forscher beispielsweise mit voller Absicht menschenschädliche (aber auch nur menschenschädliche) Erfindungen entwickelt haben, aber genau wussten, dass ihre Entdeckung weltweite Zerstörungen hervorrufen kann. Meiner Meinung nach sollten Wissenschaftler ohne Bedenken forschen können, aber dennoch den Zweck ihrer Forschung nicht aus den Augen verlieren!

WER ÜBERNIMMT DIE VERANTWORTUNG FÜR WISSENSCHAFTLICHE ENTDECKUNGEN?

Die Nobelpreisverleihungen stehen wieder an, wie jedes Jahr im Herbst werden Preise für naturwissenschaftliche Forschungen verliehen. Alfred Nobel stiftete den Nobelpreis 1901, um Forschungen zum Wohle der Menschheit zu fördern. Da seine Entdeckung des Sprengstoffes Dynamit damals nicht nur für Bergbau verwendet, sondern auch, um Waffen herzustellen und damit gegen die Menschheit eingesetzt wurde, wollte er mit seinem Vermögen, welches er durch seine Erfindung verdient hatte, Forschungen zum Wohle der Menschheit fördern.

Um zu wissen, wer die Verantwortung übernehmen sollte, muss vorher erst einmal geklärt werden, was Verantwortung überhaupt ist. Denn wenn ich sage,dass ich Verantwortung übernehme, reicht es dann, dass ich mich schlecht fühle oder ein schlechtes Gewissen habe? Oder muss ich Schadenersatz leisten, zum Beispiel in Form von Geld? Geld kann zwar in bestimmten Fällen dem Opfer oder den Angehörigen helfen und sie finanziell unterstützen, aber einen, im schlimmsten Fall, verstorbenen Menschen ersetzt dies nicht. Auch einem durch einen Unfall behinderten Menschen kann durch Geld zwar ausgeholfen werden, aber mentale oder psychische Schäden heilt dies nicht. Es hilft ihm auch körperlich nicht, denn Geld alleine heilt keine Krankheiten oder verursachte Schäden. Verantwortung übernehmen kann aber auch so gedeutet werden, dass man für sich persönlich festlegt, dass man an bestimmten Themen, zum Wohle der Menschheit, wie Nobel sagte, gar nicht erst mit dem Forschen anfängt, um so den Missbrauch einzuschränken und später nicht die Verantwortung dafür übernehmen zu müssen.

Sollte man also bestimmte Themen einschränken um den Missbrauch zu verhindern? Die Frage hierbei ist, ob das jeder Wissenschaftler für sich festlegen kann und sollte. Oder ob man dafür bestimmte Gesetze braucht, die die Forscher dabei einschränken und somit die Forschung für bestimmte Themengebiete zurückhalten und verlangsamen. Doch verhindert mam mit genau solchen Gesetzen dann wichtige Fortschritte in der Wissenschaft und Forschung? Denn wenn man die Forschungen zu sehr einschränkt, kann dies auch Fortschritte verhindern und so auch Nachteile hervorrufen. Wenn man Forschungen aber überhaupt nicht eingrenzt und beschränkt, können schnell ethische Grenzen erreicht werden, wie zum Beispiel bei der Genforschung. Sie hilft uns, Erbkrankheiten zu behandeln oder zu heilen, gleichzeitig greift sie aber auch in die Evolution ein, indem sie durch Klonung oder Behandlung kranker Gene massiv den natürlichen Prozess umgeht. Bei Genforschung, gerade wenn es um embrxonale Stammzellenforschung geht, schwingt immer auch die Frage der moralischen Vertretbarkeit mit. Ist es moralisch vertretbar, Menschen zu züchten, um andere Menschen zu heilen?

Ein großer Aspekt, den ich bisher ausgelassen habe, ist, ob sich Wissenschaft durch moralische Grenzen überhaupt einschränken lässt. Denn wenn nicht, braucht man dann Gesetzte oder gar eine neue Form der Einschränkung? Ich denke, wir sollten jetzt schon langsam anfangen, die Wissenschaft einzuschränken, um nie an den Punkt zu kommen, wo dies, aus welchen Gründen auch immer, nicht mehr geht. Müssen Forscher vorher also die Folgen ihrer Forschung abschätzen und darauf basierend entscheiden, ob sie diese möglichen Folgen verantworten und moralisch vertreten können? Und wenn Gesetzte erlassen werden,hat dann jedes Land seine eigenen Bestimmungen und Festlegungen? Das alles sind Fragen, die man dringend klären sollte, denn die Forschung wird sich immer weiter entwickeln und irgendwann vor Themen stehen, die eigentlich nicht moralisch und ethisch vertretbar sind, dann aber durch unklare Gesetze und Festlegungen teilweise trotzdem erforscht werden. Zudem sollte man sich fragen, ob es nicht besser wäre, solche Gesetze in der EU oder anderen Weltbündnissen festzulegen, damit amn in der ganzen Welt einheitliche oder zumindest ähnliche Regeln hat.

Um wieder zur nAnfangsfrage zurückzukommen: „Wer ist für wissenschaftliche Entdeckungen verantwortlich?“, würde ich neben der Verantwortung an sich auch gerne die Wissenschaft betrachten. Wissenschaft erforscht Vorgänge und Zusammenhänge zwischen Dingen, die vorher unbekannt waren. Da Wissenschaft meist sehr abstrakt und realitätsfern ist, ist es für Normalverbraucher eher schwierig, die gewonnenen Erkenntnisse zu benutzen. Meistens werden such nur Grundlagen erforschtu und es dauert teilweise Jahrzehnte, bis eine Erkenntnis oder Entdeckung missbraucht wird und zum Beispiel Machinen entstehen, die das Wohlergehen der Menschen wirklich gefährden. Das heißt, Veröffentlichungen führen nicht automatisch zum Missbrauch, da erst einmal herausgefunden werden muss, wofür genau diese Erkenntnis gut sein kann und wofür vielleicht auch nicht. Ich denke, dass der jeweilige Forscher isofern für seine Forschungen und Erkenntnisse verantwortlich ist, dass er die „freie“ Wahl hat, welche Themen er genau erforscht. Der Forscher lenkt also selbstständig, in welche ungefähre Richtung seine Forschungen und Erkenntnisse gehen.

Wenn also schon von vornherein ein Thema in Verdacht steht, später mit den neuen Erkenntnissen missbraucht zu werden, finde ich, dass der Forscher an dieser Stelle die Verantwortung trägt, zu sagen, dass er dies eher nicht erforschen will, damit er den Missbrauch nicht noch zusätzlich fördert. Nur in diesem einen Fall ist er für mich verantwortlich. Wenn ein Forscher jetzt gutwillig an einem Medikament arbeitet, um Menschen zu helfen, und dieses Medikament später dann als Droge eingesetzt wird, finde ich nicht, dass der Forscher jetzt noch verantwortlich ist. Denn hier ein kleines Beispiel, wenn ein Waffenverkäufer eine Waffe verkauft, ist er auch nur dafür verantwortlich, dass der Käufer über den Gebrauch der Waffe informiert ist, er muss also nur sicherstellen, dass der Käufer einen Waffenschein hat und weiß, wie man mit der Waffe umgeht. Wenn der Käufer aber aus dem Laden raus ist und die Waffe gekauft hat, hat der Verkäufer keine Kontrolle darüber, was der Käufer mit seiner Waffe macht. Wenn der Käufer jetzt Menschen mit der Waffe erschießen würde, würde den Verkäufer nur bei falscher Aufklärung teilweise die Schuld treffen, ansonsten ist der Käufer ganz alleine für seine Taten verantwortlich, da er derjenige ist, der die Waffe in dem Moment besessen hat und somit die Verantwortung dafür trägt. Ich denke, dass der Waffenverkäufer und der Wissenschaftler viele Gemeinsamkeiten haben, da sie beide Dinge zur Verfügung stellen, die mehr oder minder missbraucht werden können, auch wenn bei den Waffen der Missbrauch näher liegt als bei den meisten wissenschaftlichen Erkenntnissen. Den Waffenverkäufer trifft hier also keine Schuld.

Doch was ist Schuld eigentlich? Schuld ist ein Verstoß gegen das Gewissen. Das heißt, wenn zum Beispiel ich mich schuldig fühle, tue ich das wahrscheinlich, weil ich gegen mein Gewissen verstoßen habe. Ich denke also, dass der Leser von einer Veröffentlichung von einer entdeckung für das erworbene Wissen selber die Verantwortung trägt und somit auch für die Folgen, welche er auf sich bezogen selber bestimmen kann. Ob das, was in der Wissenschaft entdeckt wurde, moralisch vertretbar ist, dafür kann der Leser nichts, aber er kann etwas dafür, wie er mit dem erlangten Wissen umgeht und welche Schlüsse er daraus zieht. Das heißt, der Forsche ist nur bis zu einem gewissen Grad verantwortlich, nämlich wenn es darum geht, Themen auszuwählen. Ansonsten sind die Nutzer dess Wissens in meinen Augen dafür verantwortlich.

Wenn es um die Themenauswahl und dass letzten Endes um die Veröffentlichung geht, kann ein Forscher zwar für sich entscheiden, ob er es erforsch, das Risiko, dass es aber einfach jemand anderes macht, ist ziemlich hoch. Denn was einmal jemand gedacht hat, wird auch jemand anderes noch einmal denken können. Das heißt, damit nimmt der Forscher nur sich selbst aus der Verantwortung und verhindert damit nicht automatisch die Forschungen. Aber egal auf welchen Entschluss man kommen mag, er wird und kann nicht endgültig sein, denn die Wissenschaft und die Gesellschaft ändern sich ständig und somit auch die vermeintliche Antwort auf diese Frage. Das heißt, man wird die Frage womöglich nie komplett beantworten können, da jeder verschiedene Ansichten zum Thema hat und damit haben auch alle eine unterschiedliche Meinung auf diese sehr umfangreiche Frage. Abschließend fasse ich noch einmal die wichtigsten Punkte und Argumente zusammen und ziehe dann meinen persönlichen Schluss daraus.

Zusammenfassend kann man sagen, dass die Frage jeder erstmal für sich klären muss, um herauszufinden, was Verantwortung für einen persönlich bedeutet, denn dann erst kann man die eigentliche Frage beantworten. Forscher können selber ihre Themen bestimmen und damit auch, in welche Richtung es geht. Aber selber die Folgen abschätzen müssen, halte ich nciht für praktikabel und finde auch nicht, dass man dies verlangen sollte, weil man dafür schon vorher wissen müsste, was rauskommen kann, was meistens bei Weitem nicht der Fall ist. Außerdem ist es ein weiter Weg von der Entdeckung bis zum Missbrauch, da man direkt mit der Erkenntniss an sich erst einmal nur Grundlagen geschaffen hat, welche manchmal erst nach Jahrzenten von weiteren Forschern missbraucht werden. Das man Wissenschaft durch einheitliche Gesetze in ebestimmte Richtungen lenken kann und und vielleicht auch von manchen Themen fernhält, das finde ich eine gute Idee. Wie man an der Genforschung sehen kann, könnte man am Menschen sbman andere heilen kann. Das finde ich moralisch nicht vertretbar, denn selbst bei der Abtreibung wird schon diskutiert, ob das Ungeborene schon als vollwertiger Mensch zu werten ist und deshalb auch ein Recht auf normales Leben hat oder nicht. Am Ende würde ich einfach zusammenfassend sagen, dass Forscher zwar viel Verantwortung für ihre Forschung haben, aber keine für die Folgen der Forschung.

WER IST FÜR DIE FOLGEN WISSENSCHAFTLICHER ENTDECKUNGEN VERANTWORTLICH?

Im Jahre 1973 gelang es der Wissenschaft erstmals, einen genetisch veränderten Organismus zu erzeugen (Q1). Seitdem hat man in der Gentechink große Fortschritte gemacht; Tiere, Pflanzen, Mikroorganismen, sogar Menschen können heutzutage unter die Genschere kommen (Q2). Doch wer ist für das alles verantwortlich? Wen kann man als Retter oder Heldin anpreisen, wem die Schuld für eventuelle Katastrophen geben? Dem Entdecker der Technologie oder dem Anwender?

Im Folgenden werde ich mich ausführlich dieser Frage widmen und versuchen, zu einer vertretbaren Lösung zu finden.

Stellen wir uns folgende Situation vor: Wir haben gestern im Labor spätabends noch ein Experiment ausgewertet und sind auf eine bahnbrechende gentechnische erkenntnis gestoßen, die die Welt verändern würde, würde man sie öffentlich machen. Wir stehen also vor der ersten Entscheidung: Veröffentlichen wir unsere Erkenntnis oder nicht? Eins ist klar: Wenn wir alle unsere Daten vernichten und das Wissen mit ins Grab nehmen, würden wir einen globalen Aufruhr, immense Interessenskonflikte und allgemein viele Komflikte weltweit vermeiden. Aber unsere Entdeckung könnte ja auch Gutes bewirken. Wollen wir der Welt so etwas Wichtiges vorenthalten? Haben sie nicht alle das Recht, an der Entscheidung, ob und wie man so etwas nutzen sollte, beteiligt zu werden? Immerhin betrifft es alle auf der Welt- ein Konflikt könnte also sowieso nur international gelöst werden. Bestes Beispiel heirfür ist die Klimakrise- da nützt es auch nichts, wenn jedes Land für sich entscheidet, inwiefern es nun etwas unternimmt, wenn sich manche gegenseitig dabei im Weg stehen und man nicht kooperiert. Aber zurück zu unserer Entscheidungsfrage. F. Dürrenmatt sagt dazu: „Es ist nicht möglich, Denkbares zurückzuhalten. Jeder Denkprozess ist wiederholbar.“ (Q3) Selbst wenn wir also versuchen, alles zu vernichten, würde es vielleicht jemand merken, und anfangen, nachzuforschen. Es bringt also eh nichts? Am Besipiel der Atombombe hat sich diese Aussage jedenfalls bestätigt (Q4) In Dürrenmatts Komödie „Die Physiker“ ist Geheimagent Kilton der Meinung, dass Wissen (in diesem Falle Möbius als Genie) Allgemeingut ist und die Pflicht hat, die „Nicht-Genialen“ aufzuklären (Q5). Auch Galileo Gelilei soll laut B. Brecht diese Aussage unterstützt haben: „Das Elend der Vielen ist alt wie ein Gebirge. Unsere neue Kunst des Zweifelns entzückte das große Publikum. Es riss uns das Teöeskop aus der Hand und richtete es auf seine Peiniger..“ (Q6) Was Galilei meinte, ist, dass Wissen nicht dazu da ist, angehäuft zu werden und nur einigen Wenigen (wenn überhaupt) zu nützen. Es sollte der breiten Masse zugänglich gemacht werden, damit sie sich selbst ein Bild machen und urteilen kann, oder wie D. Nichols es so schön auf den Punkt gebracht hat: „Das Ziel der Wissenschaft besteht darin, Forschung zu betreiben, Wissen zu produzieren und in Pulikationen öffentlich zu machen, sodass andere daraus weitere Erkenntnisee ziehen können.“ (Q7) Angesichts dieser Argumente sehe ich es nun durchaus als vertretbar, unsere bahnbrechende gentechnische Entdeckung publik zu machen.

Aber wären wir jetzt nicht für die Folgen unserer Entscheidung verantwortlich? Wir sind schließlich das Risiko eingegangen, diese sensiblen Informationen allen zugänglich zu machen, egal, was jemand damit anstellen wollen würde. Werner Heisenberg meint dazu, dass man vor einer naturwissenschaftlichen Entdeckung nicht ihr mögliches Schadpotenzial abschätzen kann und am eigentlichen „Lernprozess der Entwicklung der Wissenschaft“ teilzunehmen nicht als Schuld angesehen werden könnte (Q8). Aber selbst wenn man vor der Entdeckung den möglichen Schaden oder Nutzen nicht kalkulieren kann- danach kann man es allemal. Bevor man seine Entdeckung also publik macht, sollte man sich nach bestem Wissen und Gewissen über vorhersehbare Folgen von unsachgemäßer Anwendung im Klaren sein und dementsprechend aufklären. Damit würde man auch eventuellen Schaden aufgrund von Unfällen oder Unwissen vorbeugen.

Natürlich kann man sich nie sicher sein, wofür seine Entdeckungen tatsächlich genutzt werden (können). Der arme D. Nichols musste zum Besipiel eines Tages feststellen, dass seine Publikationen mit Vorliebe von Amateur-Chemikern für die Herstellung von Designerdrogen genutzt werden. „Das ist absolut unverantwortlich“, meint er in einem Interview. „Typen, die solche Substanzen nachbauen und vertreiben, scheren sich keinen Deut um Sicherheit.“ Auf die Frage, wo er seine Verantwortung bei dieser Frage sehe, antwortet er: „Ich kann nicht kontrolliert, was mit din Dingen geschieht, die ich publiziere.“ (Q9) Und damit hat er Recht. Der Nutzer von den Entdeckungen kann das sehr wohl kontrollieren; er entscheidet sich dazu, die publizierten auf die Art und Weise zu nutzen, die er für richtig hält, und trägt entsprechend auch die Verantwortung für die Folgen seiner Taten. Besonders, wenn er wissentlich den Schaden Dritter in Kauf genommen hat.

Wir halten also fest: Wir als Entdecker sind für die Folgen unserer Entscheidung, unsere bahnbrechende Entdeckung öffentlich zu machen, nur bedingt verantwortlich, weil wir a) aufgeklärt und b) nach der Publikation keinen Einfluss mehr auf die Verwendung haben. Wie auch, es gibt ja tausende andere Wissenschaftler und Laien, die Zugang haben. Man kann also eigentlich nicht von „dem Anwender“ sprechen, ebensowenig von „dem Erfinder“. An solchen Entdeckungen arbeiten immer Teams von Wissenschaftlern, meistens noch mit Unterstützung von Laboren und Instituten. So eine Entdeckung ist ein kollektiver Entstehungsprozess, besonders bei Grundlagenforschung (Q10). Man kann also weder sagen, der Entdecker würde (einen Teil) der Verantwortung tragen, noch pauschalisieren, wie groß dieser Teil ist, was uns auch wieder zu unserer ursprünglichen Frage zurückführt: Wer ist für die Folgen wissenschaftlicher Entdeckungen verantwortlich? (Der) Entdecker oder (der) Anwender?

Wie wir gerade bemerkt haben, hat „der“ Entdecker nur einer Teilverantwortlichkeit. „Der“ Anwender dagegenm wie und wofür er unsere nun publike Entdeckung nutzt. Un dfür die Folgen dieser Entscheidung ist er oder sie selbst verantwortlich. Oben schon erwähnter Agent Kilton aus Dürrenmatts „Die Physiker“ hat diesen Sachverhalt sehr schön auf den Punkt gebracht: „Ob die Menschheit den Weg zu gehen versteht, den wir ihr bahnen, ist ihre Sache, nicht die unsrige.“ (Q11)

Im Falle der Gentechnik hat man meiner Meinung nach erst mal goldrichtig gehandelt, indem man relativ kurzfristig nach „Entdeckung“ und Publiktion der Gentechnik (um genau zu sein 2 Jahre danach) die Asilomar-Konferenz nutzte, um erste Sicherheitsauflagen zu diskutieren, auf deren Basis später diverse staatliche Regelungen gebildet wurden (Q12). Die Verantwortung für die Folgen wisenschaftlicher Entdeckungen muss wohl jeder ein bisschen (oder auch etwas mehr, je nachdem) mittragen, ob er oder sie nun Wissenschaftler, Anwender oder Konsument von Produkten auf Basis dieser neuen Technologie ist.

„Die Physiker“ – und die zeitlose Frage nach Freiheit und Verantwortung

Quellen:

  1. https://www.pnas.org/content/70/11/3240 (zuletzt abgerufen 20.01.22)
  2. https://gentechniken.de/gentechnik-pro-und-contra/ (zuletzt abgerufen 20.01.22)
  3. „Heller als 1000 Sonnen“ – F. Dürrenmatt
  4. Heller als 1000 Sonnen“ – F. Dürrenmatt
  5. „Die Physiker“ – F. Dürrenmatt; S. 68,69
  6. „Leben des Galilei“ – B. Brecht
  7. „Ich war fassungslos und schockiert!“ – Interview mit D. Nichols von P. Imhasly
  8. „Schuld des Forschers?“ – W. Heisenberg
  9. „Ich war fassungslos und schockiert!“ – Interview mit D. Nichols von P. Imhasly
  10. „Technik und Verantwortung“ – H. Lenk
  11. „Die Physiker“ – F. Dürrenmatt; S. 68,69
  12. https://web.archive.org/web/20111028121912/http://www.saez.ch/pdf/2000/2000-28/2000-28-590.PDF (zuletzt abgerufen 20.01.22)

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