Wörterbucheintrag (subjektiv)
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Diesmal geht es nicht um Jugendslang. Es geht um ĂŒberhaupt nichts aus dem AlltĂ€glichen, GebrĂ€uchlichen, Bekannten, Beliebten, Geliebten, VerstĂ€ndlichen oder auch nur im entferntesten Nachvollziehbaren. Nein, diesmal geht es um die Schattenseiten der deutschen Sprache. Im Speziellen: um einen Plural (ihr wisst es doch noch, oder? PluralâŠ? Habt ihr schon mal irgendwo gehört, ne?), und zwar nicht irgendeinen. Nein, heute geht es um den oben so schön beschriebenen Plural von Komma:
Kommata
Lasst es euch auf der Zunge zergehen.
Komma ta.
(Kriegt man fast Augenkrebs von, wie? )
WER ist nur auf die IDEE gekommen, bei Kommas in der Mehrzahl von KOMMATA zu sprechen? Wer?! Im Deutschen gibtâs zwar immer mal so Ausnahmen, aber deren Existenzgrundlage ist wohl meistens die, dass es keine schöne Alternative gibt. Aber hier?? Hier gibt es doch eine sehr wohlklingende, gĂ€ngige, einfach zu benutzende und vor allem rechtschreiblich gesehen passende Pluralalternative, die sogar vom DUDEN anerkannt ist! Nicht, dass ich etwas gegen dieses Wort habe (im Gegenteil, ich finde es sogar ausgesprochen wohlklingend, und man kommt bei seiner Benutzung immer so schön intellektuell rĂŒber), aber es will einfach nicht in meinen SchĂ€del hinein, wie so etwas möglich ist. Ich meine, guckt doch mal:
ZAHNBĂRSTE â ZAHNBĂRSTEN
BAUM â BĂUME
BUCH â BĂCHER
PULLI â PULLIS
KOMMA â KOMMATA
Wo ist da der Sinn?

Oh. Offenbar ist das Wort âKommaâ nicht Deutsch. Hm.

Oh-oh. Offenbar ist âKommataâ nicht nur griechisch korrekt, sondern âKommasâ auch noch griechisch inkorrektâŠ

AHA! Wir Deutschen haben mal wieder in der Sprache rumgepfuscht. War ja klar. Kommata oder Kommas oder sonstewas ist keine Schattenseite der deutschen Sprache, und auch keine der griechischen, lateinischen, italienischen, katalanischen, schwedischen, englischen oder sorbischen- da heiĂt âKommaâ nĂ€mlich so:
Griechisch (Neu-): 1) ÎșÏΌΌαâ (kĂłmma)â (sĂ€chlich)
Latein: 1) virgulaâ (weiblich)
Italienisch: virgolaâ (weiblich)
Katalanisch: comaâ (weiblich)
Schwedisch: kommaâ
Englisch: 1) commaâ
Sorbisch (Nieder-): 1) komaâ (weiblich)
wortbedeutung.info
Weil ja so ziemlich alles aus den europÀischen Sprachen irgendwie, irgendwo, irgendwann mal vom Lateinischen oder Griechischen kam, ergibt das hier wohl doch Sinn. Manche waren halt eher so Lateinfan, manche eher Griechfan.
Okidoki. Wir haben gelernt: Kommata ist griechisch toll, Kommas nicht. Kommas sind aber trotzdem im DUDEN anerkannt, weil�

Eine klare, wenn auch ziemlich angeberische Aussage. Aber: wer benutzt jetzt was? Kommas oder Kommata?



Tja, und was benutze ich jetzt? Das griechische, hochtrabende, streberhafte, intellektuelle Kommata oder das kurze, knappe, passende, lebendige Kommas, wo niemand meckert und das man auch schnell mal mit âKomasâ verwechseln kann?
Quellen:
- https://www.duden.de/rechtschreibung/Komma
- https://de.wikipedia.org/wiki/Kommaregeln
- https://www.wortbedeutung.info/Kommata/
- Bildquellen:
- https://www.gutefrage.net/frage/wann-benutzt-man-kommas-und-wann-kommata (Screenshots von verschiedenen Antworten)
- https://www.gutefrage.net/frage/sagt-ihr-kommas-oder-kommata (Screenshots von verschiedenen Antworten)
- https://www.gutefrage.net/frage/plural-von-komma (Screenshots von verschiedenen Antworten)
- Beitragsbild: „Great Comp Garden – July 2017 – Comma on Lavender“ by Gareth1953 All Right Now is licensed under CC BY 2.0

