Kolumne (subjektiv)
In der letzten Zeit hat man wohl eher weniger bis gar nichts von uns gehört- was aber nicht heißt, dass wir nicht (mental) aktiv gewesen wären. Tatsächlich haben wir uns viele Gedanken über einen möglichen Blick über den Teller- bzw. Duschvorhangrand gemacht, aber dazu später mehr. Nun geht erst mal ein weiteres Jahr zu Ende, und was für eins. Wieder einmal konnten wir als Redaktion beweisen, dass wir nicht das organisierteste Exemplar dieser Gattung sind, und bei weitem nicht das produktivste (beachtet bitte diese gekonnt pessimistische Einleitung- eigentlich wollte ich mit etwas Positivem anfangen…). In den kommenden Jahren wird unsere Produktivität wahrscheinlich auch darunter leiden, dass 62,5% der Redaktion nächstes Jahr in die 10. Klasse kommen und dadurch räumlich sehr stark vom Rest getrennt sein werden. Leider befidet sich unsere eigene, private Pinnwand, die uns vom Hausmeister spendiert wurde, im Obergruppen-Kursraum. Das heißt, dass letztendlich wir 10er diejenigen sein werden, die immer mal aufstehen und rüberlaufen müssen…
Trotz allem haben wir aber beschlossen, uns noch einmal für den Thüringer Schülerzeitungswettbewerb anzumelden. Es kostet ja nichts, und außerdem ist das Preisgeld bei weitem höher als im letzten Jahr. Was wir mit dem Geld machen würden, steht jetzt schon teilweise fest: Eine halbjährliche, gedruckte Best-Of-Edition unserer Schülerzeitung, zusammen mit Leihexemplaren von u.a. der Natur, National Geographic und des Max-Planck-Institut-Magazins in einem neuen Zeitungsaufsteller in der Bibliothek. Außerdem wollen wir die Schülerzeitung nächstes Jahr offiziell als AG der Schule anbieten, um auch den Letzten klar zu machen, dass so etwas in der Art an unserer Schule tatsächlich existiert, und bei Bedarf auch Journalisten-Ausweise für einige Mitglieder unserer Redaktion anschaffen.
Apropos Mitglieder: Diejenigen, die geblieben sind, sind ganz schön aus sich herausgewachsen. Zu quasi jedem Treffen bringen sie neue Ideen mit und setzen sie in 90% der Fälle auch tatsächlich um. Finja hat sich zu einem professionellen Spitzel in den Mittelgruppen gemausert und Helen macht sich unersetzlich mit ihrer Audiobearbeitung von diversen Interviews und eingesprochener Lyrik. Auch Lissy kam letztens an und fragte mich ernsthaft, ob sie noch einen zusätzlichen Artikel anfangen dürfe, sie hätte da nämlich noch etwas, ob das in Ordnung für mich wäre? Ich bin fast aus den Latschen gekippt.
Außerdem kooperieren wir seit Kurzem mit der thüringenweiten Journalismus-App Get!t, die aus drei Jugendredaktionen in Erfurt, Weimar und bald auch Jena besteht. Dort entstehen Artikel und Beiträge zu gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Themen mit Blick auf die jeweilige Region. Wir wollen mit ihnen Gastbeiträge austauschen (die ersten drei sind in dieser Augabe vertreten) und unterstützen sie auch dabei, in Jena eine Redaktion aufzubauen.
Als Vernetzungshilfe wollen wir des weiteren ein zunächst jenaweites Schülerzeitungs-Redaktions-Forum für allgemeinen Austausch und für Inspiration auf die Beine stellen. Hierbei soll die Devise „miteinander und nicht gegeneinander“ lauten- denn die Leserschaft von jeder einzelnen Schülerzeitung ist gering. Wenn man also teilt, tauscht und verbreitet (im Vordergrund natürlich Artikel), erreicht man zusammen viel mehr Leserinnen und Leser, als wenn man nur an seiner eigenen Schule publizieren würde. Außerdem könnte man sich Erfahrungsberichte in jeglicher Hinsicht bei den anderen Redaktionen erfragen, und andere würden, anders als bei einem privaten Mail-Austausch, davon auch profitieren.
Noch ein Wort zu dieser 6. Ausgabe. Der Titel lautet ja: „Das epische Sprachlokal“. Entstanden ist der Begriff (und seine kreativen Abwandlungen) durch ein intensives Brainstorming zwischen mir und r1. Es war uns nämlich nach 2 Monaten Arbeit immer noch nicht gelungen, aus den Resultaten irgendeine Essenz herauszuarbeiten, um damit diese Ausgabe benennen zu können. Durch die zwingend notwendige Angabe der Schwerpunktthemen unserer Ausgabe in der Bewerbung für den Th. Schülerzeitungspreis kamen wir endlich auf „Lokal“, „Epik“ und „Sprache“. In diesem Sinne kann man wohl sagen, dass dieser Preis unsere Ausgabe gerettet hat, obwohl wir noch nicht einmal die Bewerbung losgeschickt hatten. Dass aus „Epik“ dann irgendwann „episch“ wurde, war quasi ein netter Nebeneffekt. Und da mit der Ausgabe unser 100. Beitrag online gegangen ist, könnte man eigentlich sagen, dass der Begriff doch irgendwo gerechtfertigt sein dürfte…
Wie gesagt, es sind viele Hirngespinste entstanden, und nebenbei unsere 6. Ausgabe. Ich wünsche euch allen tolle Sommerferien und viel Spaß mit unserer neuesten Lektüre!