Ist das Studium der richtige Weg für mich?

Gastbeitrag von Alana G. (9b)

Die Prüfungsphase ist nun vorbei und so manche Abiturienten stehen recht ratlos mit ihrem bestandenen Abschluss da. „Ist das Studium wirklich mein Weg?“, „Was passiert, wenn ich doch abbreche?“, „Trotz ABI doch Ausbildung?“ Solche Fragen habe ich in letzter Zeit immer häufiger gehört. Daher habe ich mich entschieden, ein Interview mit einer Lehrerin dieser Schule zuführen um Näheres zu erfahren.


Hallo, mein Name ist Alana Gretscher, ich komme aus der Stammgruppe der Kiwis und ich habe ein Interview zum Thema Studium mit einer sehr junge Lehrerin geführt: Lisa Wander. Ihre Studienzeit liegt noch nicht so lange zurück. Herzlich Willkommen an dieser Stelle an Sie, vielleicht könnten Sie sich selbst kurz vorstellen.

Na klar! Also ich bin Lisa Wander, ich habe vor rund 1,5 Jahren mein Referendariat abgeschlossen und mein Studium im Jahr 2020. Das heißt, ich bin jetzt sozusagen seit August 2020 in der schulischen Praxis.

Dann würde ich auch direkt mal mit der ersten Frage starten: um Lehrerin zu werden mussten Sie ja mit Sicherheit studieren, war dieser Werdegang denn schon immer Ihr Plan oder hätten Sie eine Ausbildung auch in Betracht gezogen?

Dass ich studieren wollte, stand eigentlich schon die ganze Zeit fest. Sobald ich dann aufs Gymnasium gekommen bin, dachte ich, dass ich Abitur mache und danach irgendetwas studiere. Über eine Ausbildung habe ich aber trotzdem nachgedacht, nämlich eine zur Synchronsprecherin, weil ich die schon immer lustig finde. Dann habe ich mich aber dennoch fürs Studieren entschieden. Da wollte ich auch zuerst Medizin studieren, hab das dann aber auf Abraten meines Opas nicht gemacht und bin dann beim Lehramt gelandet.

Wie Sie gerade schon angesprochen haben, gibt es ja doch so einige Schwierigkeiten, sei es bei der Wahl der Studiengänge oder beim Studium an sich. Auf was sollte man sich Ihrer Meinung denn einstellen bzw. was kommt auf einen im Studium zu?

Ja, also man darf sich vor allem nicht von dem Input und dem Anspruch abschrecken lassen. Wenn man Lehramt studiert, studiert man beispielsweise Englisch Lehramt. Dann macht man das aber auch mit allen anderen Englisch-Studierenden, also mit denen, die dann auch einen Master oder einen Bachelor in diesem Fach erzielen. Dementsprechend spezifisch sind die Fachinhalte. Das sind dann alles Themen, die man im späteren Berufsleben nicht mehr braucht. Und noch einen Tipp, den ich jedem Studenten mitgeben würde, falls ihr Probleme habt, wendet euch an eure Fachschaft. Die sind in der Regel immer da und können euch helfen. Vor allem habe ich auch im ersten Semester über den Abbruch des Studiums nachgedacht, aber eben, weil ich mich hab abschrecken lassen. Danach, würde ich sagen, gewöhnt man sich eher daran.

Wie würden Sie denn das Lehramtsstudium bewerten bzw. was würden Sie ändern wollen?

Ich muss ehrlich sagen, ich finde das Studium für Lehramtsanwärter nicht gut, weil es einfach viel zu fachspezifisch ist. Ich bin der Meinung, dass ich dafür gemacht bin, mit Kindern zu arbeiten und habe da ein gewisses „Knowhow“ wie man mit den Jugendlichen umgehen sollte. Aber genau das lernt man im Studium nicht. Das sind alles Dinge, die ich einfach in meiner Natur habe. Ich würde mir daher wünschen, dass die Lehramtsstudiengänge einen stärkeren pädagogischen Schwerpunkt bekommen.

Es gibt nicht nur schlechte Sachen, sondern eben auch gute Sachen, für die es sich lohnt zu studieren.

Auf jeden Fall Vorlesungen, da gibt es auch richtig coole, über die man dann Hausarbeiten schreiben kann. Man kann sich seinen Stundenplan selber bauen. Generell tolle Sachen, die man lernen kann, die einen weiterbringen und auch Perspektivenwechsel hervorrufen. Und dann wäre da natürlich das Studentenleben an sich, also das kann ich wirklich jedem ans Herz legen. All die Vergünstigungen und Vorteile durch den Studentenausweis, sich einfach mal im Park treffen und auf die Partys gehen. Das sind alles Sachen, die einen auch motivieren. Was ebenfalls ganz gut ist, ist, dass man während des Studiums eigentlich doch genügend Zeit hat, nebenbei arbeiten zu gehen und sich selbst finanziell zu stützen.

Wem würden Sie schlussendlich ein Studium empfehlen? Gibt es bestimmte Werte, welche man erfüllen sollte, oder würde es reichen, sein Traumberuf vor Augen zu haben und irgendwie durchzukommen?

Ein bisschen von beidem tatsächlich. Du musst, glaub ich, den Willen haben, es durchzustehen. Gerade in der Prüfungsphase oder wenn du Hausarbeiten schreiben musst, musst du in der Lage sein zu sagen, ich setz mich jetzt hin und büffle mir das Zeug rein. Ne Ausbildung ist in dem Sinne deutlich praxisnäher und für manche vermutlich sogar besser. Aber am Ende sollte es jeder für sich entscheiden.


Die nächste Frage, die sich stellt: Was soll ich denn nun aber studieren?

Eine sehr berechtigte, dennoch schwer zu beantwortende (sehr individuelle) Frage. Der Blick auf Hobbys oder eigene Begabungen können die Entscheidung erleichtern. Wem das aber zu viel ist, kann auch einfach einen Test im Internet machen.

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