Die Macht der Worte

Die Wörter sind das Umstrittenste der Welt: Sie sind gleichzeitig harmlos und gefährlich. Jedoch kann das Wort etwas, was nicht mal ein Messer oder eine Pistole kann: Es bringt uns dazu, an uns selbst zu zweifeln, uns gar in Frage zu stellen und verleitet uns, Dinge zu tun, die uns schaden. Doch lasst uns nochmal im Detail auf das Wort schauen.

Worte, die verletzen können

Wörter, die verletzten und gemein sind, haben oft eine negative Auswirkung auf uns. Wir machen uns Gedanken über uns selber und stellen uns selbst in Frage. Ich habe kaum MitschülerInnen in meiner Klasse gehört, die gesagt haben: „Ich mag mich, so wie ich bin, und bin es wert, gemocht zu werden“. Dazu habe ich auch selbst eine kleine Umfrage in den Obergruppen unserer Schule gemacht. Teilgenommen haben 99 Schüler und Schülerinnen. Demnach gaben 78% der Befragten an, dass sie schon mal beleidigende Kommentare gekriegt haben und davon hat die Hälfte (52%) angegeben, durch diese Kommentare verletzt worden zu sein.

(Unten bei den Quellen könnt ihr euch die ganze Umfrage ansehen)

Außerdem habe ich dazu einige MitschülerInnen gefragt, die extreme Erfahrungen mit Beleidigungen gemacht haben und sie mir mitgeteilt haben:

(…) viele haben gesagt: nimm ab, bist ja voll Fett. Ich hab da 50 kg gewogen eigentlich fast nichts. Jetzt wiege ich fast nur noch 44 kg. Ich habe dadurch auch eine Essstörungen bekommen. (…) jetzt sagen alle zu mir, ich sollte wieder zu nehmen und ich sei zu dünn (…)

berichtet eine Mitschülerin

(…) oft hörte ich so was wie „Du bist zu dick, um mit zuspielen“, „Iss nicht so viel“, „Willst du das wirklich tragen? Du siehst Fett darin aus“, „also die anderen Kinder in deinem Alter haben doch auch nicht so viele Speckrollen wie du, oder?“ und noch vieles mehr. Natürlich verletzte dies meine Gefühle und aus Angst noch mehr Leute mit der Art, wie ich war, zu stören, hörte ich auf zu essen, um Personen zufrieden zu stellen.

berichtet eine Mitschülerin

Nicht witzige Witze

Meistens entsteht Unsicherheit auch durch Witze, die nicht immer eine gute und lustige Botschaft haben. In unserer Schule machen sich SchülerInnen immer noch über Sachen lustig, die eigentlich ganz und gar nicht witzig sind, sondern in manchen Fällen sogar diskriminierend gegenüber anderen sind.

Witze über eine Person (Mobbing/Auslachen)

Belustigungen gegenüber Schülern und Lehrern sind am häufigsten – und damit sind nicht normale Witze oder so gemeint. Ich spreche hauptsächlich von Kommentaren, die andere Menschen verletzten können und sehr vulgär sind.

In der Umfrage, die ich durchgeführt habe, haben 78% angegeben schon mal von Personen dumme Kommentare über Aussehen und Charakter bekommen zu haben und die Mehrheit der Befragten gab an, von MitschülerInnen verunsichert und verletzt worden zu sein.

Das zeigt, dass Beleidigungen und negative Kommentare in unserer Schule, sehr verbreitet sind.

Rassistische Witze (über Rassismus, Holocaust, Ethnien usw.)

Auch wenn es manche nicht vermuten, aber trotz all den Exkursionen und Workshops wird sich rassistisch über Minderheiten oder Menschen anderer Herkunft und Hautfarbe lustig gemacht. Sogar über Themen, wie Holocaust und Versklavung der afrikanischen Völker wird sich lustig gemacht.

Hier berichtet eine Schülerin von ihrer Erfahrung:

In den Pausen haben ein paar Leute von Straßen die Namen erraten. Dabei haben diese Personen Anfangsbuchstaben gesagt und man musste die Straßen erraten. Dann hatte eine Person den Anfangsbuchstaben seiner Straße gesagt und das war ein ,,J“. Die Personen haben Namen geraten und da sie es nicht erraten haben. Hat eine Person eine Hausnummer genannt: ,,88″. Falls ihr nicht wisst was ,,88″ bedeutet werde ich es erklären: Der achte Buchstabe im Alphabet ist H und Neonazis und Rechtsextreme heute benutzen die 88 als Code für die Grußformel des Nationalsozialisten „Heil Hitler“.
Und der Anfangsbuchstabe war J. Niemand hatte etwas erraten, also hat eine Person den zweiten Buchstaben genannt und das war ein „U“. Ju… . Daraufhin hat eine Person Judenstraße 88 gesagt was nicht schön ist. Da Hitler früher die Juden umgebracht hat und diese Straße auf gar keinen Fall so heißt war es von dieser Person nicht so toll und auch respektlos. Da sehr viele Juden in Deutschland und überhaupt auf der Welt umgebracht worden sind. Wenn man so etwas denkt,sollte man es besser für sich behalten.

berichtet eine Mitschülerin

Wie die Person es uns schon mitgeteilt hat, ist es einfach widerwärtig, sich so über den Holocaust lustig zu machen. Nur zur Erinnerung: In den Konzentrationslagern sind Millionen von Juden (auch andere Minderheiten und Menschen mit anderer Meinung) gequält und getötet wurden. Wer darüber lachen muss, hat echt kein Verständnis und überhaupt kein Gewissen, den ermordeten Juden gegenüber.

Beweise sind vorgelegt wurden. Name der TäterInnen wurden aus Datenschutzrechtlichengründen verdeckt.

Also als wir im Unterricht waren haben wir kahoot gespielt und eine Person aus unserer Klasse hatte sich dann dort Adolf H. genannt. (…) Daraufhin hat eine andere Person gemeint: „ja da freut sich wohl jemand sehr dolle auf Buchenwald.“ Die Person, die sich so genannt hatte, hat nichts dazu gesagt.

berichtet eine Mitschülerin

Zu dieser Zeugenaussage, habe ich Weitere befragt. Manche unterschieden sich von der Geschichte her ein bisschen, jedoch waren alle sich sicher, dass sich jemand auf Kahoot Adolf Hitler genannt hat. Insgesamt haben drei Zeugen mir dieses Erlebnis mitgeteilt. Die Zeugenaussagen sind in den Quellen enthalten. Der Name der/des Täters/Täterin wurde aus datenschutzrechtlichen Gründen verdeckt.

Mitverantwortlich

Doch nicht allein die Wörter sind oftmals der Grund für ein geringeres Selbstwertgefühl oder Essstörung. Es kommt auch darauf an, von wem es gesagt wird und welche weitere Einflüsse es in dem Leben z.B. wie Social Media gibt. Laut der Umfrage, gaben die meisten SchülerInnen an von Mitschülern und Freunden verunsichert worden zu sein, jedoch sind das genau die Menschen, denen man täglich begegnet und mit manchen sogar befreundet ist, also die Menschen die einem am nächsten stehen. Auch viele SchülerInnen gaben an, durch Social Media verunsichert worden zu sein.

Ja, unsicher war ich eigentlich schon mein ganzes Leben lang. Das lag oft an doofen Kommentaren von Bekannten und Familie. (…)

berichtet eine Mitschülerin

Durch Mobbing (nicht gegen meinen Körpergewicht, aber es macht das Selbstbild kaputt), Social Media (fühle mich zu dick) und sexuelle Belästigung durch Blicke oder so. Auch diese Typen von Snapchat (Fühle mich unwohl wegen meiner Oberweite, deshalb gehe ich sehr ungern Sport machen oder ins Schwimmbad)

berichtet eine Mitschülerin

Social Media und das heutige Schönheitsideal

Schon seit Urzeiten werden Körper in Schubladen gepackt. Hat man lange Haare, einen großen Po und eine schlanke Taille wird der Körper sofort in die Kategorie „weiblich“ gepackt. Hat ein Körper Muskel, ist groß und hat Haare an den Beinen wird der Körper sofort in die Schublade „männlich“ gesteckt. Während der Geschichte und, je nachdem in welcher Kultur man war, veränderte sich das Schönheitsideal. Mal soll es strahlend weiße Haut, wie bei Schneewittchen sein, und mal soll es schöne sonnengebräunte Haut sein. Man wies auch den Geschlechtern schon bestimmte Eigenschaften zu, wie z.B. Kochen, Tanzen und um die Kinder kümmern entspricht weiblich. Durch Social Media beeinflusst das Schönheitsideal nun auch unseren Alltag.

Jeden Tag wird man mit perfekten Personen konfrontiert und auch die Superhelden und Prinzessinnen haben immer dieselben Merkmale, während die Bösewichte krumme Nasen und andere Gesichtsformen haben. Jedoch sind hauptsächlich die schmalen Taillen und perfekten Figuren in Märchen (Zeichentrick) und Social Media zu sehen. Jedoch zeigen Studien, dass ein Mensch mit so einer Körpermasse wie Barbie & Co, gar nicht überlebensfähig wären und als schwer magersüchtig eingestuft werden im echten Leben. Social Media & Zeichentrickfilme vermitteln uns ein unrealistisches Bild von Menschen und führen dazu, dass wir uns Ziele setzten, die unmöglich sind und bringen uns dazu,uns noch verunsicherter zu fühlen. Wir Mädchen brauchen jedoch unseren Bauch und eine breitere Taille, um den Uterus zu schützen und damit unsere über lebenswichtigen Organe und Rippen Platz haben.

Hier nochmal zum Vergleich eine Standard Barbie und einer Barbie, die an echte Körpermaße eines 19- jährigen Mädchens angepasst wurde:

Bild ist von t-online; Mehr zur Studie findet ihr hier.

Das war nur ein kleiner Einblick in die Welt der Schönheitsideale. Falls euch das Thema interessiert, könnt ihr hier weiter lesen:

t-online – Wenn Barbie wie eine echte Frau aussehen würde

PinkStinks – Was macht einen Körper weiblich?

Lenas Artikel zu Schönheitsidealen

Personen, die einem Nahe stehen

Die meisten gaben an, durch Freunde, Mitschüler und Familie verunsichert worden zu sein: Eigentlich die Menschen, die einem am nächsten stehen. Die Meinung anderer, besonders der Personen, die einem Nahe steht, liegt uns besonders am Herzen. Oftmals reicht nur ein kleiner Witz oder ein falscher Satz, um die gegenüberliegende Person an sich selbst zweifeln zu lassen (unabsichtlich oder absichtlich).

Schon allein von den Erfahrungen, die ihr oben gehört habt, seht ihr was einzelne Wörter anrichten können. Dazu hat auch Gnu (eine YouTuberin) in ihrem Buch was Spannendes geschrieben:

(…) Skeptisch betrachte ich mich im Spiegel. „Sitzt das nicht irgendwie eng?“ frage ich und zupfe am Jeansstoff herum. „Hm“ macht meine Schwester und schaut von ihrem Buch auf. „Wenn du dich nicht wohl fühlst, bestell ihn dir lieber eine Nummer größer.“ Ein harmloser, überaus vernünftiger Vorschlag. Wieso sollte man sich auch irgendwo rein zwängen, wenn es sich nicht bequem anfühlt? Meine Mutter bietet an, dass wir den Overall einfach zurückschicken und eine Nummer größer nachbestellen. Macht doch nichts. Wenn man Dinge im Internet bestellt, weiß man ja vorher nie, wie sie an einem aussehen, Zumindest glaube ich, dass sie das gesagt hat. Ich höre nicht mehr richtig zu. Mein Blick haftet an meinen Körper, während ich mich vor den Spiegel hin und herdrehe. Die vollkommen naheliegenden Worte lösen in mir ein irrationales Gedankenchaos aus. Bin ich zu dick? An den Beinen ist der Overall wirklich ein bisschen zu eng oder? Er zwickt auch etwas, wenn ich ehrlich bin. Aber von Mode erwartet niemand, dass sie bequem ist. Der Overall selbst ist perfekt. Also stimmt etwas mit mir nicht. Es muss meine Schuld sein, wenn er an mir nicht gut aussieht. Eine andere Größe zu bestellen kommt für mich nicht infrage. Ich muss abnehmen! Heute weiß ich natürlich, dass das absoluter Quatsch ist. Kleidergrößen haben in etwa die Aussagekraft vom Wetterbericht für in sechs Wochen. Ich habe Hosen in sicher fünf verschieden Größen im Schrank, die alle ähnlich sitzen, nur eben komplett unterschiedlich ausfallen. Aber das spielt doch auch keine Rolle. Klamotten sollen uns passen, nicht anders herum. (…) Aber macht euer Selbstwert nicht von Konfektionsgrößen oder davon abhängig, ob andere finden, dass ihr gut ausseht. Wenn ich könnte, würde ich in der Zeit zurück reisen und meinem vierzehn jährigem Ich genau das sagen. (…)

Gnus Buch: Du schaffst das nicht / Kapitel: Schönheit 1 / Seite: 68-69

Daran sieht man, was ein eigentlich nett gemeintes Wort doch in einem anrichten kann. Und nun geht es zu unserem nächsten Thema:

Die Folgen

Jo, dass ist ja nur ein Wort. Man ist kurz traurig und das wars – meinen vielleicht manche von euch, doch diese Worte können extreme Folgen haben. Die Mehrheit der Befragten meiner Umfrage sagten sie seien mittelmäßig bis gar nicht zufrieden mit sich selbst. Man findet sich nicht mehr schön und will alles tun, um anderen zu gefallen. Dazu habe ich drei MitschülerInnen befragt die Magersucht oder Body Dismorphia haben.

Erst einmal: Was versteht man unter einer Magersucht bzw. Anorexia nervosa?

„Typisch für eine Magersucht ist ein starker Gewichtsverlust oder anhaltendes Untergewicht. Betroffene haben Angst davor, zuzunehmen oder zu dick zu sein. Daher schränken sie ihre Nahrungsaufnahme ein und nehmen immer weiter ab. Obwohl sie auffallend dünn sind, empfinden sie sich selbst als unförmig und dick.“ (Quelle: Essstörungen BZgA – Magersucht)

Was versteht man unter Body Dismorphia?

„Eine körperdysmorphe Störung liegt vor, wenn die übermäßige Konzentration auf einen oder mehrere eingebildete oder leichte Defekte im Erscheinungsbild einen erheblichen Leidensdruck verursacht oder die Arbeits- und/oder Lebensweise beeinträchtigt.“ (Quelle: MSD Manual – Körperdysmorphe Störung)

Nun zu den Erfahrungen:

Aus all dem entwickelte sich dann Anorexia nervosa oder anders gesagt Magersucht. Ich dachte Leute würden mich nur mögen, wenn ich sehr dünn wäre. Ich habe es als Erfolg angesehen wenn man Knochen sehen konnte oder mein Magen geknurrt hat, da es eine Bestätigung für meinen Prozess war. Über die Sommerferien nahm ich 10kg ab. Als ich dann zurück zur Schule kam bekam ich nur Komplimente und dachte, wenn ich weiter mache akzeptieren mich meine Mitmenschen endlich so wie ich war. Also nahm ich nochmal 5kg ab. Selbst als ich stark unter gewichtig war, habe ich mich zu dick gefühlt. An vielen Tagen aß ich nicht mehr als einen Apfel. Ich wollte unter keinen Umständen zunehmen, sondern immer weiter abnehmen. Doch wer „schön“ sein will muss leiden, mir war ständig kalt, ich konnte nicht auf meinem Bauch schlafen da der Boden sozusagen direkt meine Knochen berührte. Ich hatte nicht mal genug Energie, um glücklich zu sein. Ich hatte sogar meine Periode für ein ganzes Jahr verloren, was nicht so schön ist wie es sich anhört, da ich sie fast für immer verloren hatte. Zu „heilen“ war am schwersten für mich, ich musste mich zwingen mehr zu essen und wieder auf wenigstens zwei Mahlzeiten zu kommen, aber zum Glück bekam ich professionelle Hilfe, so wurde mein Weg vermutlich deutlich erleichtert. Im Endeffekt habe ich nach der Krankheit sogar mehr gewogen als davor (was auch an dem Altersunterschied liegt) und habe viel zu viel verloren als dass es sich gelohnt hätte.

berichtet eine Mitschülerin

Bei mir ist es so, bin ziemlich magersüchtig zur Zeit. Es hat eigentlich mit Stress angefangen und viele haben gesagt: nimm ab, bist ja voll Fett. Ich hab da 50 kg gewogen, eigentlich fast nichts
Jetzt wiege ich fast nur noch 44 kg (…)

berichtet eine Mitschülerin

Bei mir ist es zwar kein direktes Bodyshaming, aber sexuelle Belästigung aufgrund meines Körperbaus. Also ich spreche jetzt von meinen Brüsten. Die haben eine Übergröße und deshalb trage ich auch immer Oversized, damit man das nicht sieht. Deshalb fühle ich mich auch gar nicht wohl in meinem Körper, auch weil ich denke das ich dick bin. Ich habe keine Essstörung aber wahrscheinlich eine Body dismorphia. Ich war unsicher durch Mobbing (…), Social Media (…) und sexueller Belästigung, durch Blicke oder so. (…) Fühle mich unwohl wegen meiner Oberweite, deshalb gehe ich sehr ungern Sport machen oder ins Schwimmbad. Ich habe keine Essstörung aber viele Probleme wie Rücken- oder Bauchschmerzen. (…) Außerdem nehmen meine Ärzte mich nicht ganz ernst, da es doch „so schön aussieht und zu meiner Figur passt“. (…) Mein Selbstbewusstsein ist genauer gesagt im Arsch. Ich betrachte meine Oberweite auch nicht als Körperteil, sondern eher, als eine Art schweres Kleidungsstück was man nicht ausziehen kann 🥲

berichtet eine Mitschülerin

Und das sind Mitschülerinnen unserer Schule, die diese Erfahrungen gemacht haben und immer noch damit zu kämpfen haben.

Essstörungen und Body Dismorphia oder generell seinen Körper nicht zu mögen und was ändern zu wollen, sind die häufigsten Folgen der Beleidigungen oder des Mobbings. Wenn Kinder jedoch niemanden zum reden haben und sich viel zu viel auf ihren Körper fokussieren kann es noch viel schlimmere Folgen, wie Selbstmord geben.

Suizid ist in diesem Jahrhundert leider keine Seltenheit mehr: Im Gegenteil – Suzid ist nun die zweit häufigste Todesursache der Jugendlichen im Alter von 15 bis 20. In Deutschland im Jahre 2020 starben insgesamt mehr Menschen an Suizid, als bei Verkehrsunfällen, Mord- und Totschlag, AIDS und illegale Drogen zusammen. 14% der Jugendlichen im Alter von 15 Jahren, haben schon mit Suizid-Gedanken zu kämpfen.

Hier könnt ihr mehr dazu lesen: Lizzy’s Artikel über Cybermobbing

und: Lizzy’s Artikel über Gefahren im Netz – Erfahrungen aus der Schule

Falls du selber gerade mit Magersucht/Selbstmordgedanken/Mobbing usw. zu kämpfen hast, dann sucht euch Hilfe, bei den unten genannten Telefonnummern.

Falls du Hilfe brauchst:

Habe keine Scheu Hilfe zu suchen! In der Schule gibt es Schulsozialarbeiter (OG Gang, neben dem Kursraum – dort wo die Laptops/Ipads sind) und Vertrauenslehrer (Herr Clement).

Falls du nicht mit der Schule reden willst, kannst du auch unter diesen Telefonnummern jemanden anrufen, der dir beisteht und dir zuhört.

Telefonseelsorge (Für alle Probleme, Anruf ist kostenfrei, man kann anonym bleiben)

Nummer: 0800 / 111 0 111 oder 0800 / 111 0 222

Nummer gegen Kummer (kostenfrei, anonym, Für Kinder/Jugendliche)

Nummer: 116111 oder 0800 / 111 0 333

Weitere Telefonnummern findet ihr hier.

Wie werde ich überhaupt zufrieden mit mir selbst?

Komplimente von anderen sind zwar schmeichelnd und schön. Dennoch hilft uns das nicht weiter. Egal wie sehr jemand zu einem sagt, wie schön er ist. Aus irgendeinem Grund können wir es nicht wahrhaben. Wir sehen uns in unserem Spiegel an und denken uns: Das sieht nicht perfekt aus und das auch und so weiter… Wir haben Stars, die wir bewundern und Freunde, die unglaublich perfekt sind. Man will stets aussehen wie andere, das können, was andere können, und das sein, was andere sind.

Dabei müssen wir eigentlich nur auf eine Sache stolz sein: Du bist du. Jeder ist einzigartig auf seine eigene Art und Weise. Jeder hat andere Gesichtszüge, Haare, Augen und Körper, denn jeder stellt ein Individuum dar.

Um aufzuhören an sich selbst zu zweifeln, sollte man erst mal die Ursache der Unsicherheit erkennen. Bei mir fing alles mit Social Media an. Ich wurde jeden Tag mit Bildern von perfekten Menschen konfrontiert. Am Ende haben mich diese Plattformen letztendlich nur noch mehr verunsichert. Daraufhin machte ich eine Pause von Social Media und informierte mich in dieser Zeit sehr genau über die meist gefakten Bilder auf Instagram. Ich recherchierte und hab Videos geguckt, die mich über die Social Media Welt aus Bildern mit tausenden Filtern und Photoshop aufgeklärt haben. Ich habe gemerkt, dass diejenigen, die diese Bilder voller Filter und Photoshop machen, selber voller Unsicherheit sind – Unsicherheit, dass sie als Menschen nur durch ihr schönes Aussehen (was übrigens unmöglich ist zu erreichen) sich definieren und Angst haben, dafür gehated zu werden, wenn sie nicht perfekt sind. Und daran sind wiederum die Menschen schuld, die egal, welche klitzekleine Änderung ein Promi hat, ihn/sie sofort im Internet dafür fertigmachen. Die Hater wiederum machen andere schlecht, weil sie nicht besser aussehen oder nicht weniger verunsichert sind als die Stars – ihr seht schon, dieser Kreislauf geht ins Unendliche. Fest steht jedoch: Jeder und jede ist heutzutage verunsichert. Und es ist auch völlig menschlich, etwas nicht an sich zu mögen, jedoch sollte man nicht andere dafür fertigmachen.

Wenn man schon Folgen an sich wahrnimmt z.B. extremer Gewichtsverlust, Traurigkeit und das Sich-nicht-wohl-fühlen-mit-sich-selbst, sollte man unbedingt mit Personen reden. denen man vertraut oder die oben genannten Telefonnummern anrufen oder mit unseren Schulsozialarbeitern und Vertrauenslehrern reden! Sie sind alle für dich da und unterstützen dich, bei allem!

Bitte denk daran, dass du nicht allein bist und fast jeder mit sich selbst zu kämpfen hat!

Mich hat vor allen Dingen dieses Video berührt von einer YouTuberin, die selbst über ihre Unsicherheit gesprochen hat und uns verdeutlicht, dass wir so, wie wir sind, perfekt sind. Hier ist das Video und bitte schaut es euch bis zum Ende an!

Es ist leider auf Englisch, jedoch hoffe ich trotzdem, ihr könnt es verstehen. Zur Not könnt ihr in den Einstellungen einen Untertitel einstellen.

Zuletzt möchten ein paar Mitschülerinnen euch Tipps auf den Weg geben:

Wenn man dadurch psychische Probleme bekommt oder hat, sollte man sich auf jedem Fall Hilfe suchen auch wenn es nur die Eltern oder verständnisvolle Freunde sind die vielleicht ähnliches erlebt haben. Am besten ist, man geht zu einem Psychologen. Aber mit jemanden sprechen ist auf jeden
Fall sehr wichtig!

berichtet eine Mitschülerin

Man sollte sich niemals was von anderen sagen lassen, man ist so perfekt wie man ist.

berichtet eine Mitschülerin

Ja… manche Menschen werden euch nach eurem Äußeren beurteilen und ja, nicht jeder wird euch mögen. Aber die Person mit die dein ganzes Leben an deiner Seite kämpfen und dir beistehen wird bist DU!!! Warum diese Person dann nicht lieben oder wenigstens so akzeptieren wie sie ist? Es wird auf jeden Fall nicht von einer Sekunde auf die andere so werden wie man es am liebsten hätte, doch wenn man dran bleibt kann man alles schaffen!

berichtet eine Mitschülerin

Danksagung

Liebe Schülerinnen und Schüler,

mit diesem Artikel will ich eigentlich nur eines erreichen: Dass sich jeder an unserer Schule wohl fühlt und natürlich auch, dass sich jeder in seinem eigenen Körper wohl fühlt. Ich weiß natürlich, dass es weitaus mehr benötigt, als einen Artikel, um diese Ziele zu erreichen. Ich hoffe jedoch trotzdem, dass euch mein Artikel zum Nachdenken gebracht hat und ihr hoffentlich was daraus lernen konntet. Ich selbst habe mich in der letzten Zeit viel mit dem Thema Mobbing, Body Shaming usw. auseinandergesetzt, weil ich was bewirken wollte und dieser Artikel ist der Anfang eines größeren Recherche-Projektes.

Ich danke euch von Herzen, dass ihr euch Zeit genommen habt, meinen Artikel durchzulesen.

Außerdem wollte ich mich auch bei meinen Mitschülerinnen bedanken, dass sie ihre Erfahrungen geteilt haben. Auch an die Obergruppen möchte ich ein Dankeschön aussprechen, für die Teilnahme an der Umfrage und bei Frau Gimper und Lucia Totzauer möchte ich mich auch nochmal ganz herzlich für ihre Anregung und Ideen für den Artikel bedanken!

Euch allen einen schönen erfüllten Tag!

Eure Lizzy

PS: Ihr könnt euch bald auf den nächsten Artikel über dieses Thema freuen 😉

Hier sind weitere Artikel zu dem Thema:

Quellen

Umfrage (99 Personen)

(Entschuldigung für die schlechte Bildqualität. Ich werde versuchen innerhalb der Osterferien die Datein anders hinzuzufügen und die Umfrage sortiert nach Stammgruppen fertigstellen)

t-online – Wenn Barbie wie eine echte Frau aussehen würde

PinkStinks – Was macht einen Körper weiblich?

Essstörungen BZgA – Magersucht

MSD Manual – Körperdysmorphe Störung

Im Jahr 2020 starben 155 Jugendliche durch Suizid – wo Eltern rechtzeitig Hilfe finden – FOCUS online

Suizidstatistiken: NaSPro

Du schaffst das nicht – Buch von GNU

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