Hala ist vor dem Krieg in ihrem Heimatland Syrien nach Deutschland geflohen. Sie lernt seit August 2019 an unserer Schule und geht in die 9. Klasse. In diesem Gedichtzyklus setzte Hala sich mit Themen auseinander, die ihre individuelle Lebenserfahrungen widerspiegeln, aber auch die Lebensrealität von heute in Worte fassen – in einer Sprache, die sie erst seit rund 2 Jahren spricht.
Krieg
Alle Menschen sind auf der Straße
Die Kinder weinen, die Eltern heilen
und die Seelen leiden
Die Bösen kämpfen durcheinander
Doch was würden sie erhalten
Die Tränen sind überall und das Blut
Wo ist die Menschlichkeit
Auf dem Wall…
und die Freiheit…
Das Böse ist schwarz
und die Hoffnung ist hart
Die Menschen beten, um Frieden
… und delight.
Wie ist das Leben geworden?!
Ich trage die Maske
Und setze die Brille ab
Ich halte mich von den Menschen
Zwei Meter ab
Keiner will sich besuchen
Keiner will Menschen treffen
Alles dauert so lange
wie ein Stunde Mathe im Sommer
Doch lasst uns zu Hause bleiben,
um unsere Leben zu retten
Doch lasst uns zu Hause bleiben,
Um unsere Leben zu schützen.
Das Leben ist wieder normal
Das Virus ist vorbei:
Und die Menschen sind frei.
Alle sind im Park,
die Bäume singen,
die Blumen tanzen,
die Kinder rennen.
Der Nahverkehr ist voll
und die Laune ist toll.
Niemand will nach Hause,
niemand will ins Bett,
niemand will die Hände waschen
und die Maske wiedersehen.
Auch wenn ihr, liebe Leserinnen und Leser, eure Eindrücke in Gedichte fasst, wenn euch das Leben bewegt und manchmal fast zerreißt – vor Trauer, Glück, Freude oder Verzweiflung – und wenn ihr diese Gefühle und Gedanken mit uns allen teilen wollt, dann mailt sie uns. Wir geben euch hier gern den Raum.
Foto von Suzy Hazelwood von Pexels
Die Gedichte sind unglaublich bewegend !