Nicht alle Schüler*innen können ihre Zukunft selbst in ihren Händen halten, sondern sie erleben strukturelle Rahmenbedingungen, die ihnen manche Entwicklungsmöglichkeiten verstellen. Oftmals wird dies empfunden, als würde jemand die Tür zur Zukunft zuhalten. Hier kommt eine Schülerin zu Wort und berichtetn von ihrem Weg, den sie gehen mussten, um das zu erreichen, was sie wollten.
Kira May Scheffler ist eine 16-jährige Schülerin, die eine Lernschwäche hat und sich einen guten Schulabschluss erkämpft hat. Auf ihrem Weg gab es lauter Herausforderungen, die sie bewältigen musste. Am Ende hat sie mit einem guten Zeugnis den qualifizierten Hauptschulabschluss erhalten und hätte sogar den Realschulabschluss anstreben können. Außerdem ist sie die erste Hauptschulschülerin, die dafür gekämpft hat, Spanisch als Unterrichtsfach zu haben und darin eine mündliche Prüfung abzulegen. Hier wird sie euch von ihrer Geschichte erzählen:
Mein Name ist Kira Scheffler, ich bin 16 Jahre alt. Ich besuchte die 9a und war in der Stammgruppe der Tukane.
Ich hatte ein sonderpädagogisches Gutachten, deswegen war ich auf AE😊. Ich wollte jedoch so sein und behandelt werden, wie die anderen Kinder. Ich mag es nicht, anders behandelt zu werden und nur wegen des Gutachtens gesonderten Unterricht zu bekommen. Als ich es meine Eltern sagte, bemerkten sie auch, dass ich das Gutachten eigentlich nicht brauche und es wirklich überflüssig geworden war. Dann bin ich auf unter schwierigen Umständen zu AEI gewechselt. Es war kompliziert, weil mir nicht viel zugetraut wurde, es hieß, ich schaffe es nicht und es sei zu schwer. Meine Eltern mussten oft in die Schule gehen, um die AE-Umstellung zu klären. Es war sehr kompliziert von AE☺️ zu AE I zu kommen, aber mit einem langen Kampf ist es nicht unmöglich. Ich hatte in der Situation auch Angst, aber meine Eltern haben mir immer Mut gemacht und haben immer an mich geglaubt. Ich war dann froh, dass meine Eltern darum gekämpft haben und das ich auf AE I gekommen bin.
Ich wollte unbedingt mit Spanisch anfangen, weil ich die Sprache so toll finde und ich wirklich oft nach Spanien fliege, jedoch durfte ich nicht in die Spanisch Klasse, weil ich AE☺️/AE I war und Spanisch erst ab AE II unterrichtet wird. Ich wollte wirklich nicht in die Medien-Klasse reinkommen, weil ich Computerzeugs überhaupt nicht mag, deswegen habe ich mich dagegen gewehrt. Da ich schon zu Hause drei Jahre alleine Spanisch gelernt hatte und so weit mit der spanischen Sprache war, wie die Kinder in der Schule, wollte ich unbedingt in die Spanisch Klasse rein kommen. Heimlich habe ich mich in den Spanisch-Unterricht gesetzt und ich sprach mit der Lehrerin. Sie bemerkte, dass ich genug Spanisch kann und sie hat mit mir einen (schriftlichen großen) Test gemacht, ob ich wirklich in die Spanisch-Klasse eintreten kann. Ich bestand den Spanisch-Test mit sehr gut und konnte in die Spanisch-Klasse wechseln. Dort dabei zu sein, war echt eine Erleichterung und eine Freude für mich und meine Familie.
Außerdem war ich die erste AE I-Schülerin, die mündlich in Spanisch geprüft wurde. Ich bekam eine 2 und meine Zeugnisnote in Spanisch ist auch 2. Insgesamt habe ich einen Zeugnisdurchschnitt von 2,2 und bin in den drei Hauptfächern besser als die maximale erforderliche Note 3 und hätte damit auf der Kaleidoskop Schule den Realschulabschluss machen können.
Vielen Dank, liebe Kira, dass du deine Geschichte so offen geteilt hast! Wir alle sind sehr stolz auf dich, deinen Mut & deine Leistung! Wir wünschen dir alle eine tolle Zukunft und viel Spaß auf der Berufsschule!
Fazit
Ich finde, jedem Schüler & jeder Schülerin sollte es zustehen, eine Chance zu bekommen. Egal, welche AE, egal, welche Lernschwäche, egal, welche Noten und unabhängig vom jeweiligen Talent. Jeder Schüler und jede Schülerin ist ein Individuum und jeder Schüler und jede Schülerin würde in dem Bereich glänzen, in denen sie ihre Stärken beweisen können, wenn man ihnen nur die Chance lässt zu wachsen und ihre eigene Zukunft gestalten zu können.
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