Noten im Kunstunterricht – Pro & Contra

Gastreportage von Ronja R.

Stifte, die langsam auf dem Papier kratzen. Nur kurz. Dann vernehme ich eine kurze Pause des Kratzens bis es wieder von Neuem beginnt…Ein leichter Geruch von Tinte, das Knistern der Zeitschriften auf den Tischen und die Geräusche des Kunstraumes liegen in der Luft. Die holzige Feder in der Hand fühlt sich glatt und rund an. Nur mit Mühe werden die filigranen Buchstaben auf den Übungsblättern nachgespurt. Eigentlich sollte diese Übung schön sein und zum Nachdenken anregen…Eigentlich. In Wirklichkeit führt sie vor allem zu Frust und Langeweile.

Das einzig Gute an dieser Übung oder auch am Unterricht ist, dass sie entspannt. So sagt es die Mehrheit der 30 befragten Schülerinnen und Schüler. Fünf Mal wurde außerdem gesagt, dass der Unterricht lustig ist, dreimal wurde für stressig gestimmt und jeweils mit zwei Stimmen wurde der Unterricht als laut, durcheinander und nervig empfunden. Ich vernehme laute Gespräche, mal lauter, mal leiser. Es sind Gespräche über viele Themen, unterschiedliche Themen. Es ist schwierig, sie alle in ein Überthema einzuordnen. Eines haben jedoch alle gemeinsam: Sie beschäftigen sich nicht mit dem Kunstunterricht.

„Noch zehn Minuten!“ die laute Stimme des Lehrers hallt durch den Raum. Die Gespräche werden schlagartig lauter. Sie verlagern sich nun alle auf ein Thema: „Wieso haben wir so wenig Zeit?“ 19 von 26 Schülern betätigten, dass sie zu wenig Zeit für einzelne Aufgaben haben, um sie wirklich gut zu machen. Vier Schüler sagten, dass es sehr unterschiedlich ist, mal haben sie zu wenig Zeit, mal zu viel. Stress, Langeweile, Keine Lust. Ist das der Sinn hinter dem Kunstunterricht? Sollte Kunstunterricht nicht dazu dienen, vom normalen Schulstress ein bisschen runter zu kommen und zeichnen zu lernen oder auch näher kennenzulernen?

25 von 30 Schülerinnen und Schüler haben das Gefühl, dass Zeichnen im Kunstunterricht eher eine Voraussetzung ist und es einem nicht richtig beigebracht wird. Sie fänden es schön, einzelne Schritte (zum Beispiel bei einem Aquarell-Bild, wenn man einen Vogel malen soll) beigebracht zu bekommen. Ein weiteres Umfrage-Kriterium war, ob sie sich wünschen würden, im Kunstunterricht keine Noten zu bekommen. 22 von 29 Schülerinnen und Schülern (eine Stimme hat sich enthalten) sind gegen Noten im Kunstunterricht. Hier einige Begründungen:

Für Noten im Kunstunterricht:

  • „Es ist einfach gute Noten im Kunstunterricht zu bekommen und man kann seinen Notendurchschnitt gut verbessern.“
  • „Ich brauche eine Belohnung für gut getane Aufgaben.“
  • „Es motiviert mich.“
  • „Es ist schwierig, Noten im KunsuUnterricht abzuschaffen, wenn es in den anderen Fächern noch fortbesteht.“

Gegen Noten im Kunstunterricht:

  • „Kunst liegt im Auge des Betrachters und kann nicht bewertet werden!“
  • „Manche haben ein Talent zum Zeichnen und manche eben nicht.“
  • „Kunst sollte nicht nach Schönheit bewertet werden, sondern nach Mühe.“
  • „Noten sind unnötig!“
  • „Es ist schwer für die Lehrer, Kunst zu bewerten da „schön“ für jeden etwas anderes bedeutet.“
  • „Man kann Kunst schlecht üben.“
  • „Es ist wichtig für die Informationen, aber wieso sollte es bewertet werden?“

Was ist eure Meinung zu dem Thema? Sollten Noten im Kunstunterricht abgeschafft werden? Schreib es uns gerne in die Kommentare 🙂

Quellen:

https://pixabay.com/de/illustrations/schule-kunst-unterricht-zeichnen-5175140/

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