Ihr habt vielleicht auch schon von den queeren Kindergärten gehört, die es seit kurzem unter anderem in Berlin gibt, in welchen schon (Klein-)Kinder queerfreundlich aufwachsen.
Meine Definition von „queer“:
„queer“ (aus dem Englischen übersetzt „quer“) schließt alle und alles in der LGBTQIA+ Community ein – also jede sexuelle Orientierung, jede Sexualität und jede Geschlechtsidentität und somit alle Selbstwahrnehmungen und -identifizierung.
Offizielle Definitionen sind:
Queer wird häufig als Sammelbegriff für Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche Menschen verwendet. Als Selbstbezeichnung wird er aber auch oft benutzt, um eine Identität jenseits von Kategorien wie „Mann“ und „Frau“ oder „heterosexuell“ und „lesbisch/schwul“ zu bezeichnen. 1
Laut Wikipedia ist queer „eine Sammelbezeichnung für sexuelle Orientierungen, die nicht heterosexuell sind, sowie Geschlechtsidentitäten, die nichtbinär oder nicht-cisgender sind. Seit etwa Mitte der 1990er Jahre wird der Begriff zunehmend als positive Eigenbezeichnung queerer Personen verwendet.“2
Kann man zu früh aufklären oder gibt es kein „zu früh“?
Ich selber bin auch Teil der LGBTQIA+ Community – und stolz drauf. Ich persönlich finde, dass es prinzipiell keine „zu frühe Aufklärung“ gibt. Ich denke, dass es sehr gut ist, wenn man Kindern wenigstens das Wissen aneignet, dass es beispielsweise mehr als nur zwei Geschlechter gibt und man auch dasselbe Geschlecht, mehrere oder auch gar keins, attraktiv finden kann. Man selber muss auch nicht das Geschlecht haben, in welchem man geboren wurde. Um zu den Kindergärten, die ich erwähnt habe, zu kommen. Ich denke, dass, wie bereits genannt, der Grundgedanke gut ist: Kindern im Alltag zeigen, dass es nicht nur heterosexuelle cis (=Menschen die sich mit ihrem Geschlecht, welches sie zur Geburt bekamen identifizieren) Leute gibt. Wo Mann und Frau heiraten und Kind(er) bekommen, sondern dass es auch homosexuelle Paare gibt. Man sollte ihnen auch vermitteln, dass viele queere Menschen unter Diskriminierung leiden müssen!
Denn dadurch entwickelt sich schon bei Kindern ein Verständnis und Toleranz gegenüber der queeren Community, sodass die Verschiedenheit von Menschen wertgeschätzt und normalisiert wird. Somit tragen die Kinder dies in eine zukünftige und vor allem plurale Gesellschaft, in der demokratische Werte gelebt werden. Doch denke ich mir auf der anderen Seite auch, dass man die Kinder zwar aufklären kann, dass das Thema der Queerness ihnen jedoch nicht in irgendeiner Art und Weise aufgezwungen werden sollte, denn das Interesse muss von jeder Person von selbst kommen.
Wenn man sich mehr über LGBTQIA+ informieren möchte, kann man das natürlich freiwillig tun. Wenn man aber sagt, dass einem das Wissen, was man vermittelt bekommen hat, beispielsweise im Kindergarten oder in der Grundschule, reicht, ist das auch in Ordnung. Dabei ist es nicht akzeptabel, wenn man sich queerfeindlich äußert, weil man sich so schlussendlich diskriminierend verhält.
Ein Argument, das auch oft genannt wird ist, dass Kinder durch die Aufklärung verunsichert werden und am Ende sogar selber noch schwul werden. Das ist meiner Meinung nach nicht vertretbar, weil eine sexuelle Orientierung keine Entscheidung, sondern eine individuelle Gegebenheit eines jeden Menschen ist.
Ich bin der Meinung, dass es keine „zu frühe Aufklärung gibt“. Man muss aber darauf achten, was und wie man es Kindern vermittelt und erklärt.
Lena
Interessiert dich das Thema oder möchtest du mehr wissen? Hier kommen ein paar Link-Tipps:
- Queer Lexikon
- Das bedeutet „queer“ (ZDF logo! erklärt)
- Deutschland: Kampf um Queer-Rechte | DW Nachrichten
Fußnoten:
- Lesben- und Schwulenverband: https://www.lsvd.de/de/ct/3385-Was-bedeutet-LSBTIQ-Glossar-der-sexuellen-und-geschlechtlichen-Vielfalt#:~:text=Streichung%20des%20Paragrafen.-,Was%20ist%20queer%3F,%2F%20%E2%80%9Eschwul%E2%80%9C%20zu%20bezeichnen ↩︎
- Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Queer#:~:text=Queer%20%5B’kw%C9%AA%C9%99(%C9%B9),positive%20Eigenbezeichnung%20queerer%20Personen%20verwendet. ↩︎