Was macht ein Schulleiter? Lizzy hat nachgefragt!

Wie ist der Alltag eines Schulleiters und welche Superheldenkraft hätte er gerne? Das alles erfahrt ihr im Interview mit unserem Schulleiter Herrn Sühnel.

Lieber Herr Sühnel, können Sie sich bitte kurz vorstellen?

Mein Name ist Michael Sühnel. Ich bin der Schulleiter an der Kaleidoskopschule, in der wir uns hier befinden, und wir sitzen gerade in meinem Büro. Ich bin 10 Jahre Lehrer an der Jenaplanschule gewesen und bin dann gefragt worden, als die neue Jenaplanschule gegründet worden ist, ob ich diese leiten möchte. Da hatte ich Lust darauf und seit 2011 bin ich der Leiter dieser Schule.

Michael Sühnel, Schulleiter

Können Sie uns zuerst kurz Ihren Alltag als Schulleiter beschreiben?

Das Besondere am Alltag des Schulleiters ist, dass der Alltag meistens nicht so ganz planbar ist, weil doch in so einer großen Schule wie unserer ständig auch Dinge passieren, wo man schnell reagieren muss. Zum Beispiel werden Lehrerinnen und Lehrer krank, melden sich und wir müssen Vertretungen organisieren. Oder im Winter haben wir Schnee und Eis draußen, da muss ich früh gucken, ob der Bolzplatz noch bespielbar ist und dann eine Regelung treffen, ob wir rausgehen können oder nicht. Also solche Dinge bestimmen meinen Alltag. Ich muss vor allem darauf achten, dass der Schulbetrieb geregelt abläuft. Und da sind eigentlich immer wieder auch neue Fragen, die sich auftun und wo wir schnelle Antworten finden müssen.

Michael Sühnel, Schulleiter

Welche Hauptaufgaben nehmen einen Großteil Ihrer Zeit in Anspruch?

Was man vielleicht so ein bisschen vergisst: Ich bin ja nicht nur Schulleiter, sondern ich bin Lehrer, und das bin ich sehr gerne für Deutsch und Geschichte. Zunächst habe ich in der dritten Klasse Deutsch unterrichtet, weil wir im Grundschulteil durch Schwangerschaften einen Engpass hatten. Und jetzt unterrichte ich in einer Oberstufenklasse (Deutschgrundkurs). Ich muss meinen Unterricht natürlich vorbereiten und habe hier gerade einen ganzen Stapel von Klausuren liegen, die wir vorgestern geschrieben haben, die ich kontrollieren muss, was ebenfalls Teil meiner Arbeit ist. Ein großer Teil ist dann natürlich das Planen des Unterrichts für die gesamte Schule. Da habe ich aber nicht alleine Anteil, sondern auch Frau Schwabe, die Stellvertreterin ist. Sie ist eigentlich die Planungschefin und kümmert sich mehr darum als ich. Ich kümmere mich vorwiegend um die Arbeit mit den Schülern und den Eltern, was jetzt zum Beispiel die Gremien unserer Schule anbelangt, also Schulkonferenz, Schülersprecher, Elternsprecherrunde, aber auch wenn es Probleme im Alltagsbetrieb gibt. Ich hatte vorhin zum Beispiel gerade eine Mama hier sitzen, bei der die Tochter gerade Schwierigkeiten hat. Das landet dann häufig auch bei mir und da versuche ich gemeinsam mit den Eltern oder mit der Schulsozialarbeit Lösungen zu finden.

Michael Sühnel, Schulleiter

Wie sind Sie dazu gekommen, Schulleiter zu werden? Und war es schon immer Ihr Traum, in der Schule zu arbeiten?

Für die Schule habe ich mich relativ spät entschieden, weil ich zu DDR-Zeiten kein Abitur machen durfte, da ich aufgrund meiner politischen Auffassungen Schwierigkeiten mit meinen Lehrern hatte . Deswegen habe ich erst über den zweiten Bildungsweg, also auf der Abendschule, mein Abitur gemacht und konnte dann später nach der Wende studieren. Schnell habe ich mich entschlossen, nicht nur Germanistik zu studieren, sondern Deutsch auf Lehramt. Schulleiter zu werden, das war jetzt überhaupt nicht mein Traum, sondern ich bin gefragt worden und hatte drei Tage Zeit, mir zu überlegen, ob ich das will. Es kam also relativ überraschend für mich, aber ich habe es nicht bereut.

Michael Sühnel, Schulleiter

Wie würden Sie unsere Schule in 3 Worten beschreiben?

Kreativ. Sozial. Gemeinschaftlich. Ich glaube, dass wir, von der ersten Klasse an relativ großen Wert auf die Gemeinschaft legen. Unsere Schule heißt ja vom Schultyp her auch Gemeinschaftsschule, ganz einfach, weil klein und groß, und auch Schülerinnen und Schüler unterschiedlicher Begabungen miteinander lernen und wir nicht selektieren, also sagen, ihr seid zu schlecht oder ihr seid zu gut. Wir möchten allen Schülerinnen und Schülern gerecht werden. Das spiegelt sich auch in der Art, wie wir Unterricht machen, dass wir mit dem Morgenkreis anfangen, mit einer Feier am Freitag die Schulwoche beenden, dass viel Raum für die Pflege von Gemeinschaft, Geburtstage und Feiern ist. Uns ist auch das Zusammenspiel von Kursunterricht und Stammunterricht wichtig. Viele Schülerinnen und Schüler kennen sich durch ihre Stammgruppen gut über Jahrgänge hinweg und innerhalb der Kurse. Und in den Stammgruppen, in denen die Kinder jahrgangsgemischt zusammen lernen, sind die Schüler:innen im Lauf ihrer Schullaufbahn immer einmal die Jüngsten und einmal die Ältesten.

Michael Sühnel

Das klingt schön. Und nun kommen wir zu den lustigeren Fragen. Wenn Sie eine Superkraft hätten, was wäre denn Ihre Superkraft?

Also meine Superkraft sollte sein, dass Menschen sofort, wenn sie in Anspannung sind, sich wieder entspannen können. Ich habe häufig im Büro Schüler oder Eltern sitzen, die sind angespannt und wenn ich da einen Zauberstab erheben könnte, damit alle gelassen werden, wäre das eine tolle Superkraft.

Michael Sühnel

Was war Ihr Traumberuf als Sie klein waren?

Manchmal habe ich aus Spaß gesagt Hebamme oder Diätkoch. Das war so in der 9. Klasse, als ich gefragt wurde und noch keine Ahnung von Berufen hatte. Aber was ich eigentlich schon immer werden wollte, war Pfleger im Zoo.

Michael Sühnel

Cool. Vielen Dank für das Interview! 🙂

Bild: lizenfrei, von cottonbro studio, pexels.com

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert