Invasive Arten erobern die Landschaft

Gastartikel von Anna M.

Jena. Wenn man auf der Landstraße aus Jena Richtung Rothenstein fährt, sieht man auf beiden Seiten der Straße nur gelb. Was dort wächst ist allerdings kein gewöhnlicher Raps. Hierbei handelt es sich um eine invasive Pflanze, die Zackenschote. Sie wächst mittlerweile fast überall: an Straßenrändern, auf Bahngleisen oder auf artenreichen Wiesen. Dabei gibt es allerdings ein Problem: „In ein paar Jahren wächst hier nur noch das Zeug, nichts Anderes, denn das verdrängt ja alles. Das ist das Problem an den invasiven Arten“, erklärt Experte Heiko Bauer.

Invasive Arten sind von Menschen verschleppte Arten, die andere heimische Arten direkt dezimieren oder Krankheiten auf diese übertragen. Durch sie gibt es weniger Arten lokal und global und kein ausreichendes Angebot für Pflanzenfresser. Zudem kommen hohe Kosten für die aufwendige Entfernung auf. Zu den problematischen invasiven Baumarten gehören in Jena der Eschenahorn und die Robinie. Auch Asiatische Staudenknöterich-Arten sind ein Problem, vor allem an Gewässerufern. Sie nehmen sehr schnell große Flächen in Beschlag und können andere Pflanzenarten nahezu vollständig verdrängen. Unter den krautartigen Gewächsen befindet sich unter anderem die Kugeldistel in starker Ausbreitung, sie dominiert hauptsächlich an trockenen Kalkstandorten. Insbesondere ist in Jena allerdings die Orientalische Zackenschote ein großes Problem.

Freiwilligenaktionen zum Bekämpfen 

Normalerweise mögen Zackenschoten kalkhaltige Grünlandflächen, sie können aber auch auf frischeren und tiefgründigen Böden gut wachsen. Man kann sie anhand ihrer rundlichen Samenkapseln und spitz zulaufenden Blätter vom gewöhnlichen Raps unterscheiden. Zackenschoten sind hartnäckig, sie bleiben dauerhaft und breiten sich weiter aus: „Das ist ja eigentlich eine Wahnsinnspflanze, kann Wurzeln von bis zu vier Metern bilden. Die kriegt man nicht so leicht wieder weg“, meint H. Bauer.

In Jena hat sich die Zackenschote vor allem in den letzten 20 Jahren stark verbreitet. Die Blüte und Samenbildung kann durch die Mahd zum richtigen Zeitpunkt verhindert werden. Gerade in Jena gibt es viele Freiwilligenaktionen, bei denen die Pflanzen durch wiederholtes tiefes Ausstechen bekämpft werden. Bei Dominanzbeständen werden teilweise auch temporär Herbizide angewandt. In Jena-Winzerla lief 2020 außerdem der Versuch, die Zackenschoten mit rund 30 schwarzen PVC Folien abzudecken. Das Ziel war, die Entwicklung und die Blüte der Pflanze zu verhindern. Auch derzeit gibt es immer wieder Aktionen zur Bekämpfung der Zackenschote und Freiwillige sind dort immer gebraucht.   

Helfen Sie mit?

Falls Sie Interesse haben mitzuhelfen, informieren Sie sich gerne unter https://engagiert-in-jena.de/engagementfinder/angebot/227578/dem-zackenschoetchen-in-der-jenaer-landschaft-gemeinsam-zu-leibe-ruecken–ausstechen-von-orientalischen-zackenschoten-im-naturschutzgebiet

Die ganze Artikelausgabe im Zeitungsprojekt von Marleen, Anna und Annegret findet ihr unter dieser PDF-Datei:

Quellen:

https://www.gunnarbrehm.de/invasionsbiologie

http://www.phyletisches-museum.de/Invasive_Arten_in_Jena.html

15.05.23

https://www.kostbarenatur.net/anwendungen-und-inhaltsstoffe/japanischer-knoeterich/

https://luontoportti.com/de/t/1036/orientalische-zackenschote

16.05.23

https://engagiert-in-jena.de/engagementfinder/angebot/227578/dem-zackenschoetchen-in-der-jenaer-landschaft-gemeinsam-zu-leibe-ruecken–ausstechen-von-orientalischen-zackenschoten-im-naturschutzgebiet

17.05.23

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