Wusstest du, dass die Sonne gar nicht brennt?

Gastbeitrag von Jona W.

Sterne leicht erklärt, Teil 1: Die Fusion

Wusstest du, dass die Sonne gar nicht brennt? Wirklich, die Sonne brennt nicht. Aber was tut sie dann? Und woher kommt dann unser Licht? Ganz einfach, durch Fusion. Was ist Fusion? Um Fusion zu erklären, muss ich zuerst erläutern, was Atome sind. Atome sind extrem kleine Strukturen, die aus noch kleineren Energiekugeln bestehen. Fast alles, was man anfassen kann, oder theoretisch anfassen kann, besteht aus Atomen. Die von den Energiekugeln geformte Masse in der Mitte vom Atom wird Atomkern genannt. Die um den Atomkern kreisenden Energiekugeln werden Elektronen genannt.

Also, was ist Fusion? Fusion ist, wenn durch extremen Druck – also die Kraft, die von außen auf etwas draufdrückt (kann man am besten unter Wasser fühlen) – die Atome so stark zusammengepresst werden, dass sie sich zusammenschließen, also fusionieren.
Normalerweise wollen Atome so bleiben, wie sie sind, aber wenn genug Kraft benutzt wird, kann man Energiekugeln hinzufügen oder entfernen.

Aber woher kommen der Druck und die Kraft für die Fusion in der Sonne? Ganz einfach, durch die Gravitation. Gravitation, oder auch Schwerkraft genannt, ist das, was uns auf der Erde am Boden hält und dafür sorgt, dass Dinge herunterfallen. Gravitation wird stärker, je größer etwas ist. Die Sonne ist riesig, was dafür sorgt, dass in der Sonne extreme Schwerkraft herrscht. Das sorgt dafür, dass in der Mitte der Sonne extremer Druck herrscht. Stell dir vor, etwas Schweres, wie eine Kiste, liegt auf dir. Man fühlt sich ganz hineingepresst. Jetzt stell dir das Gefühl vor, aber mit einem ganzen Haus auf dir. Jetzt stell dir das vor, aber mit dem ganzen Planeten auf dir. Die Sonne ist hundert, wenn nicht tausendmal, größer als unser Planet. Man kann sich also gar nicht vorstellen, wie viel Gewicht auf die Mitte von der Sonne drückt. Dieser ganze Druck sorgt dafür, dass mehrere Atome so stark zusammengepresst werden, dass sie sich verbinden.

Nehmen wir mal an, wir haben ein Wasserstoffatom. Wasserstoffatome sind klein, sehr klein. Sie sind die kleinsten Atome. Sie haben nur ein Elektron und nur eine, manchmal zwei Energiekugeln im Atomkern. Wenn also zwei Wasserstoffatome ganz stark zusammengepresst werden, verbinden sich die Energiekugeln im Atomkern und werden zu einem größeren Atom. In diesem Fall werden sie zu Helium. Helium ist das zweitkleinste Atom und hat nur zwei Elektronen. Wenn sich aber zwei Wasserstoffatome zu Heliumatomen verbinden, bleiben meistens Energiekugeln vom Atom übrig. Dieser Rest wird während der Fusion oder Verschmelzung aus dem Atom herausgeschleudert. Er schießt durch den Druck dann auch aus dem Stern heraus. Dieser Rest ist eine Mischung aus verschiedenen Strahlungsarten und Plasma. Die Strahlungsarten wären zum Beispiel Licht, radioaktive Strahlung und UV-Strahlung. Der Rest ist auch eine Art von Energie. Das Plasma schießt in sogenannten Sonnenwinden aus dem Stern heraus und/oder bildet eine dünne Plasmaschicht auf der Sternenoberfläche.

Das bedeutet: Unsere Sonne brennt nicht. Zumindest nicht wie normales Feuer. Und das gilt für alle Sterne.

Zum Weiterlesen: Teil 2 Wie entsteht ein Stern?

Bild: lizenzfrei by pixabay

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