Gastbeitrag
Aus der Get!t-Jugendredaktion Weimar
September 2021:
Die Clubs öffnen wieder und ich habe die Möglichkeit dorthin zu gehen. Ich bin geimpft/genesen und habe das Privileg. Doch wo ist der Sinn hinter dem Feiern gehen, wenn ich doch Angst haben muss. Wer gibt mir die Garantie, dass all die anderen nicht vielleicht doch etwas in sich tragen? Was bringt mir das Feiern, wenn mich die Pandemie so sehr verängstigt oder eingeschränkt hat, dass es mir auf einmal unangenehm geworden ist, mit so vielen Personen in einem Raum zu sein? Nicht nur aus Angst, dass jemand etwas in sich tragen könnte, sondern auch, weil ich es nicht mehr gewöhnt bin, mit so vielen Menschen gleichzeitig zu interagieren. Bin ich vielleicht zu verkopft dafür? Die Frage ist doch, sollten mehr Clubs öffnen oder sollten Menschen erst einmal wieder sozialisiert werden? Denn zu sehen, wie Glasflaschen auf den Boden geworfen werden, weil man “Einfach mal Asozial sein muss”, oder Menschen hinter mich geschlagen werden macht mich mehr stutzig darüber, was mit uns passiert ist. Also ist die Frage: Cluberöffnung oder doch die neue Einführung in die Gesellschaft?