Rezension von Hannah Kiontke
Antikriegsfilme gibt es viele und aktuell steht mit Im Westen nichts Neues wieder ein Meisterwerk im Rampenlicht. Tatsächlich wurde der Film bei den alljährlichen Oskar-Verleihungen neun Mal nominiert und konnte vier der Goldjungen nach Hause bringen. Noch erfolgreicher war lediglich Schindlers Liste, der 1994 auf zwölf Nominierungen kam und unglaubliche, jedoch absolut verdiente sieben Gewinne erzielte. Allein das ist Grund genug, sich diesen Film anzusehen.
Steven Spielberg’s „Schindlers Liste“ ist zweifellos ein historisches Meisterwerk, das die Grausamkeit und Hoffnung der Menschen in der Zeit des Holocausts auf eine mitreißende und ergreifende Art und Weise einfängt. Der Film erzählt die erstaunliche, auf wahren Begebenheiten beruhende Geschichte von Oskar Schindler, der während des Zweiten Weltkriegs mehr als 1.100 Juden vor dem sicheren Tod in den Konzentrationslagern rettete.
Die schauspielerischen Leistungen der in „Schindlers Liste“ mitwirkenden Schauspieler sind schlichtweg brillant. Liam Neeson verkörpert Oskar Schindler mit einer nuancierten Darstellung, die den Zuschauer tief in das Innenleben eines Mannes eintauchen lässt, der zwischen Profit und Menschlichkeit hin- und hergerissen ist. Ralph Fiennes, der den sadistischen SS-Offizier Amon Göth spielt, liefert eine so erschreckende Performance, dass es vermutlich jedem kalt den Rücken herunter läuft.
Die visuelle Ästhetik des Films ist bemerkenswert. Spielberg entschied sich bewusst für Filmaufnahmen in Schwarz-Weiß, weil dies die Atmosphäre des Holocaust in seiner düsteren und bedrückenden Dystopie einfängt. Jede Szene ist bis ins Detail durchkomponiert und hinterlässt einen tiefen Eindruck. Stilistische Mittel werden nicht dem Zufall überlassen, sondern im Gegenteil bewusst eingesetzt: Das kleine Mädchen, das durch das Krakauer Getto irrt und damit für viele namenlose Kinderschicksale steht, bleibt dem Zuschauer im Gedächtnis, da ihr roter Mantel in dem ansonsten konsequent schwarz-weiß- gehaltenen Film, brutal hervor sticht.
Dem Film gelingt es, die menschliche Erfahrung in all ihren Abgründen darzustellen, werden doch die gravierenden Auswirkungen des Holocausts auf das Leben der verfolgten und unterdrückten Menschen schonungslos dargelegt. Gleichzeitig gibt er uns aber auch Hoffnung, indem er die Tapferkeit und Menschlichkeit von einzelnen Persönlichkeiten wie Oskar Schindler hervorhebt.
Bedauerlich ist, dass ein solches Meisterwerk nur über einen Bezahl-Streaming-Dienst angeboten wird. Der Film ist von so großer gesellschaftlicher Relevanz, dass es jedem Interessierten ermöglicht werden sollte, kostenlos Zugang zum Film zu haben. Es ist eine Erinnerung an die Schrecken der Vergangenheit und damit eine Mahnung, aus diesen zu lernen
Insgesamt ist „Schindlers Liste“ ein Meisterwerk der Filmgeschichte. Spielberg und das Filmteam haben eine wahre Begebenheit erzählt, die in ihrer emotionalen Wucht und historischen Bedeutung unerreicht ist.
Quellen:
Bild ist von Netflix