Ich stehe mitten im Gewimmel auf dem Marktplatz. Menschen wie ich haben sich dazu entschieden an diesem nasskalten Samstag hierher auf den Flohmarkt zu kommen um zu stöbern und vermutlich etwas zu kaufen, was sie eigentlich gar nicht brauchen.
Ich blicke hoch und sehe wie der Nebel noch in den Bäumen hängt. Mein Blick schweift langsam nach unten. Um mich herum ist ein Meer aus Menschen mit Sammelleidenschaft, die sich an den Ständen auf dem gepflasterten Marktplatz tummeln und die Auslagen begutachten.
Ich nehme viele Menschen wahr, wie sie wie Ameisen durch die Gassen Richtung Markt schieben, auf der Suche nach verborgenen Schätzen. Durch mein Brillenglas starre ich auf einen von Gerüchen überzogenen Stand der mich zum Stöbern einlädt. Der Geruch von Vergangenheit und einem dunklen und staubigem Dachboden kommt mir in die Nase.
Es kommt mir so vor, dass der Stand mich magisch anzieht wie ein Roboter, der zu seiner Ladestation muss. Die Händlerin auf der anderen Seite des Tisches quatscht mich an.
Enthusiastisch versucht die Frau ihre Waren mit Verhandlungsgeschick zu verkaufen.
Um mich herum nehme ich ein Geräuschpegel aus lauten Straßenbahnen, Kirchengeläut und Menschenmassen wahr. Dieser Gräuschpegel verstummt jedoch, als mein Blick auf ein kurioses Sammlerstück fällt. Wie mir die Händlerin gleich darauf erzählte, war das aus Glas angefertigte Stück ein Briefbeschwerer, welches ihr der Ex geschenkt hatte. Mit den Worten „I love Roses“ und einer getrockneten Rose in dem Glas, hat es mir angetan.
Das Überflüssige und vor allem kitschige Ding, was ich in meinen Händen halte, wird gleich darauf mein sein. Zehn Euro reiche ich der Händlerin hin und blicke bereits zum nächsten Stand.
Flohmarktgewimmel
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