Ein Gastbeitrag von Marlene
Depression und Angstzustände sind ernsthafte psychische Erkrankungen, die jeden treffen können, einschließlich Schülerinnen und Schüler. Leider gibt es immer noch viele Lehrerinnen und Lehrer, die sich der Wichtigkeit dieser Erkrankungen nicht bewusst sind oder diese nicht ernst nehmen. In diesem Artikel werden wir die Gründe für die Ignoranz von Lehrern gegenüber Depression und Angstzuständen von Schülern untersuchen und was getan werden kann, um diese Situation zu verbessern.
Eine der Hauptursachen für die Ignoranz von Lehrern gegenüber Depression und Angstzuständen von Schülern liegt in einem Mangel an Ausbildung. Viele Lehrerinnen und Lehrer haben keine spezifischen Kenntnisse oder Schulungen in diesem Bereich und fühlen sich unsicher, wie sie damit umgehen sollen. Dr. Mary Alvord, Psychologin und Direktorin der Alvord, Baker & Associates LLC, erklärt: „Lehrer haben oft nicht die Ausbildung oder Ressourcen, um psychische Gesundheitsprobleme bei Schülern zu erkennen und damit umzugehen.“
Eine weitere Ursache ist das Stigma, das mit psychischen Erkrankungen verbunden ist. Viele Lehrerinnen und Lehrer haben Vorurteile und falsche Vorstellungen über Depression und Angstzustände, was zu einer Unterbewertung der Symptome führen kann. Nach Ansicht von Dr. Alvord „sind viele Lehrerinnen und Lehrer nicht in der Lage, die Symptome von Angstzuständen und Depressionen zu erkennen, weil sie fälschlicherweise glauben, dass diese Erkrankungen nicht so schwerwiegend sind oder dass Schülerinnen und Schüler sich einfach zusammenreißen sollten.“
Um dieses Problem zu lösen, müssen Schulen und Lehrerausbildungsprogramme die Bedeutung psychischer Gesundheit betonen und Schulungen anbieten, die Lehrerinnen und Lehrern dabei helfen, Depressionen und Angstzustände zu erkennen und damit umzugehen. Die American Psychological Association (APA) betont: „Lehrerinnen und Lehrer müssen wissen, dass Schülerinnen und Schüler, die an Depressionen und Angstzuständen leiden, oft Anzeichen von sozialer Isolation, schlechter Leistung oder fehlender Motivation zeigen.“
Schulen sollten auch eine sichere und offene Umgebung schaffen, in der Schülerinnen und Schüler ihre Probleme und Sorgen ohne Angst vor Stigmatisierung oder Ausgrenzung teilen können. Lehrerinnen und Lehrer sollten darauf achten, dass sie aufmerksam und einfühlsam mit Schülerinnen und Schülern umgehen, die Anzeichen von Depressionen oder Angstzuständen zeigen.
Ein weiteres Problem, das zu Ignoranz von Lehrern gegenüber Depression und Angstzuständen von Schülern führt, ist der Mangel an Ressourcen und Unterstützung. Viele Schulen haben nicht genügend Schulpsychologen oder Berater, um die Bedürfnisse aller Schülerinnen und Schüler zu erfüllen. Laut der American School Counselor Association haben nur 39 Prozent der öffentlichen Schulen in den USA einen Vollzeit-Schulberater. In einigen Schulen müssen Lehrerinnen und Lehrer daher selbst mit Schülerinnen und Schülern arbeiten, die unter psychischen Erkrankungen leiden, ohne ausreichend Unterstützung zu erhalten.
Eine weitere Präventionsmaßnahme ist die Förderung einer gesunden Lebensweise. Regelmäßige körperliche Aktivität, eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Schlaf können dazu beitragen, das Risiko von Depressionen und Angstzuständen zu reduzieren. Lehrerinnen und Lehrer können Schülerinnen und Schüler ermutigen, gesunde Entscheidungen zu treffen und ihnen dabei helfen, gesunde Gewohnheiten zu entwickeln.
Es ist auch wichtig, dass Schulen eine Umgebung schaffen, die das Wohlbefinden der Schülerinnen und Schüler fördert. Dazu gehört eine sichere und unterstützende Schulumgebung, in der Schülerinnen und Schüler frei von Mobbing und Diskriminierung sind. Schulen sollten auch Möglichkeiten zur Teilhabe und zur sozialen Unterstützung bieten, indem sie zum Beispiel Schulclubs und -organisationen unterstützen.
Ganz klar müssen Schulen und Lehrkräfte die Bedeutung psychischer Gesundheit in der Schule erkennen und Maßnahmen ergreifen, um Schülerinnen und Schülern mit Depressionen und Angstzuständen zu helfen. Durch Schulungen und Ressourcen können Lehrkräfte besser in der Lage sein, Anzeichen von psychischen Erkrankungen zu erkennen und angemessen darauf zu reagieren. Mit einer ganzheitlichen Herangehensweise und einer Schulumgebung, die das Wohlbefinden der Schülerinnen und Schüler fördert, können Schulen dazu beitragen, die psychische Gesundheit ihrer Schülerinnen und Schüler zu stärken.
Insgesamt müssen Lehrerinnen und Lehrer, Schulen und Bildungseinrichtungen ihre Bemühungen verstärken, um sicherzustellen, dass Schülerinnen und Schüler mit psychischen Erkrankungen angemessen unterstützt werden. Indem wir das Bewusstsein für Depressionen und Angstzustände erhöhen und sicherstellen, dass Lehrerinnen und Lehrer die Kenntnisse und Ressourcen haben, um darauf zu reagieren, können wir dazu beitragen, dass Schülerinnen und Schüler gesund und erfolgreich durch ihre Schulzeit kommen.
Quellen:
- https://www.verywellmind.com
- https://www.nimh.nih.gov/health/topics/child-and-adolescent-mental-health/index.shtml
- Bild: https://www.pexels.com/de-de/foto/frau-emotion-liegend-allein-6764098/